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    Zeitwende eingeläutet?  4635  0 Kommentare Erst Brexit, dann Trump-Wahl und nun die Dominosteine Italien und Frankreich?

    Nach dem sich abzeichnenden Sieg Trumps und republikanischen Mehrheiten in beiden Häusern des Kongresses könnten die USA als erste mit einer drastischen Reflationierung ihrer Wirtschaft beginnen. Die Abwertung des Dollars würde ihnen einen Vorteil verschaffen und die Krise Europas verstärken, schreibt der Makroökonom, Strategieberater und Buchautor Dr. Daniel Stelter in seinem Think Tank „Beyond the Obvious“.

    Eiszeit als Folge verschleppter Finanz- und Wirtschaftskrise

    Stelter kommentiert: „Die Wahl von Trump passt in die Eiszeit. Wie schon der Brexit ist sie die Folge der verschleppten Finanz- und Wirtschaftskrise, der zunehmenden Ungleichheit und des Versagens der etablierten Parteien. Das Erstaunen der hiesigen Politiker zeigt vor allem, dass sie noch nicht verstanden haben, welche Zeitenwende wir gerade erleben. Wie in Großbritannien gibt es auch in den USA eine große Gruppe von Verlierern der Globalisierung, die von den politischen Eliten vergessen wurden. Trumps fundamentale Ablehnung bisheriger Politikmuster reiht sich ein in den größeren Trend, den wir derzeit mit dem Misstrauen gegen den Freihandel, die EU, die etablierten Medien – kurz: den Mainstream“ – beobachten.“

    Trump als "Game Changer" zur Reflationierung?

    „Ein Präsident Trump mit republikanischen Mehrheiten im Kongress könnte für die USA ein „Game Changer“ sein. Mit radikalen Maßnahmen könnte er die USA aus der Krise führen. Trump ist der erste Regierungschef eines der G20 Ländern, der offiziell den Einsatz der geldpolitischen Helikopter unterstützt“, so Stelter. Die Geschichte zeige, dass es jenen Ländern wirtschaftlich am besten ergangen sei, die am erfolgreichsten eine Reflationierung erwirkten. Also einen deutlichen Anstieg des Preisniveaus, der dazu beitrage, die Schuldenlast real zu entwerten. Stelter: „Je protektionistischer ein Land war und je schneller es schaffte, die eigene Währung zu entwerten, desto größer war der Erfolg.“

    Auflösung des Euro könnte an Aktualität gewinnen
     
    Schon als erste Reaktion auf den Wahlausgang habe sich der Dollar abgeschwächt. „Wenn sich die USA einen Vorsprung im Wettbewerb mit anderen Ländern verschaffen, geht das zu Lasten der anderen Regionen – nicht nur Chinas, sondern vor allem auch Europas“, so Stelter. Europa könnte darauf schon alleine aufgrund der Struktur des Eurosystems nicht oder nur sehr zeitverzögert regieren. Der Euro würde deutlich aufwerten, die Inflation weiter sinken. Die Spannungen in der Eurozone würden weiter zunehmen, und die Szenarien für eine Auflösung des Euro an Aktualität gewinnen, erwartet Stelter. „Die Eurozone wird das in der heutigen Form nicht überleben. Die nächsten Dominos die fallen könnten, sind Italien (Referendum) und Frankreich (Le Pen). Wir sollten uns auf neue Krise des Euro einstellen“, warnt er.





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