Deutsche Anleihen
Deutlich schwächer
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch deutlich gefallen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank bis zum späten Nachmittag um 0,64 Prozent auf 160,87 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte um fünf Basispunkte auf 0,27 Prozent.
Das Ölkartell Opec beschloss am Mittwoch, eine im Grundsatz bereits getroffene Einigung über geringere Fördermengen nun konkret umzusetzen. Bei einer erfolgreichen Umsetzung könnten die Ölpreise und damit auch die Verbraucherpreise steigen. Ein restriktivere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank würde wahrscheinlicher. Die Renditen von Anleihen aus der Eurozone stiegen daher durch die Bank merklich an.
Zudem sind gleich mehrere Konjunkturdaten aus den USA im Handelsverlauf besser als erwartet ausgefallen und belasteten die Anleihen. Laut dem Arbeitsmarktbericht des privaten ADP-Instituts sind im November mehr Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft geschaffen worden als erwartet. Außerdem wurden Daten zu den Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte und zur Preisentwicklung in den USA veröffentlicht. "Die Zahlen sind als robust einzustufen und an einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed Mitte Dezember dürfte kein Zweifel aufkommen", kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
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Die am Vormittag veröffentlichten Verbraucherpreisdaten aus der Eurozone bewegten den Anleihemarkt hingegen kaum. Die Inflationsrate in der Eurozone hat im November zwar den höchsten Stand seit April 2014 erreicht. Der Anstieg der Jahresrate auf 0,6 Prozent war jedoch von Ökonomen erwartet worden./jsl/stb