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    Börsen-Zeitung: Machtverlust trotz Einigung, Kommentar zur Opec von

    Dieter Kuckelkorn

    Frankfurt (ots) - Die Opec sei immer noch die Opec, sagte der

    katarische Ölminister Mohammed Bin Saleh al-Sada auf einer

    Pressekonferenz des Kartells im Anschluss an die Einigung auf

    Förderkürzungen. Gefragt worden war er, ob die Organisation Macht und

    Einfluss eingebüßt habe. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als

    habe der Minister recht. Immerhin gelang es dem Kartell am Mittwoch,

    einen Ölpreissprung von mehr als 8 Prozent auszulösen und die

    Brent-Notierung wieder über die Marke von 50 Dollar je Barrel zu

    hieven. Wenn man allerdings berücksichtigt, wie viel Mühe die

    Vereinbarung einer eher bescheidenen Kürzung um 4,5 Prozent gekostet

    hat, drängt sich der Verdacht auf, dass die Opec den Zenit ihrer

    Macht überschritten hat.

    Das liegt unter anderem am Streit innerhalb des Kartells, der die

    Organisation schwächt. Saudi-Arabien und der Iran sind zu erbitterten

    Kontrahenten geworden, die im Jemen sogar einen Krieg führen, da die

    Iraner die dortigen Huthi-Rebellen unterstützen. Auch in Syrien

    stehen sich die beiden Länder gegenüber, indem der Iran Truppen

    bereitstellt und Saudi-Arabien IS-Terroristen finanziert. Gestern hat

    der Iran seine Positionen, keine Kürzungen zu akzeptieren, mit Härte

    durchgesetzt. Dass trotzdem eine Einigung erfolgte, war nur möglich,

    weil Saudi-Arabien - diesmal - nachgegeben hat und überproportionale

    Lasten übernimmt.

    Dass das Land dafür durch einen nachhaltig steigenden Ölpreis

    entschädigt wird, ist indes nicht zu erwarten. Dies ist eine Folge

    davon, dass sich - um den Hauptgrund für den Opec-Machtverlust zu

    nennen - die Gewichte auf dem globalen Ölmarkt verschoben haben.

    Ausschlaggebend sind nun die amerikanischen Schieferölproduzenten.

    Ihre Entscheidungen, die Förderung zu kürzen oder hochzufahren,

    bestimmen letztlich über die Höhe des Ölpreises. Aktuell darf

    erwartet werden, dass im Fall einer Erholung des Ölpreises die

    US-Firmen den Hahn weiter aufdrehen. Das dürfte dann ab Januar - wenn

    auch der Opec-Beschluss greift - für einen Ausgleich der wegfallenden

    Mengen sorgen.

    Sollten sich, was bei der Opec schon öfters vorgekommen ist, die

    Mitglieder nicht an das Kürzungsversprechen halten, wäre sogar mit

    steigenden Angebotsmengen zu rechnen. Das würde die Perspektive der

    Ausbildung eines neuen Gleichgewichts, die für 2017 erwartet wird,

    weiter in die Zukunft verschieben.

    Für den Ölpreis bedeutet das alles, dass trotz Opec-Beschluss

    nicht mit einer ausgeprägten und nachhaltigen Erholung zu rechnen

    ist.

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