Grüner wird’s nicht

Lieber Leser,

wenn wir an Versorger denken, kommen uns immer RWE oder E.ON in den Sinn. Doch auch außerhalb Deutschlands gibt es große Konzerne, die Aktionären eine Menge zu bieten haben, beispielsweise eine hohe Dividende. Einer dieser Konzerne kommt aus Spanien und heißt Iberdrola. Iberdrola S.A. zählt zu den größten Energieversorgern innerhalb Europas. Zum Kerngeschäft gehört die Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Vermarktung von Elektrizität und Naturgas. Mit seinen Dienstleistungen erreicht das Unternehmen rund 16 Mio Kunden, 9 Mio davon in Spanien. Das Unternehmen zählt außerdem zu den größten Erzeugern von Hydro-, Thermal- und Nuklearenergie in Spanien.  Dank einer guten Geschäftsentwicklung und niedrigerer Finanzierungskosten hat Iberdrola den Gewinn unter Ausklammerung von Einmaleffekten im 1. Halbjahr um 13,8% steigern können. Iberdrola gehört zu unseren Favoriten unter den Versorgern. Mit 4,8% bietet das Unternehmen eine attraktive Dividendenrendite, die durch die strategische Ausrichtung des Konzerns auf einem sicheren Fundament steht. Bei den Investitionen wird schwerpunktmäßig auf den regulierten Bereich oder auf Aktivitäten mit langfristigen Laufzeiten gesetzt. Der regulierte Bereich gewährleistet, dass der Konzern zumindest seine Kapitalkosten verdient und sich die Visibilität der Ergebnisentwicklung verbessert.

Bei Iberdrola tut sich was

Die Internationalisierung des Geschäfts wird nur in Ländern mit einem guten Rating, wie den USA oder UK, vorangetrieben. Zudem hat sich Iberdrola frühzeitig auf den Sinneswandel in der Energiewirtschaft eingestellt. Bereits 66% seiner installierten Kapazitäten sind emissionsfrei. Iberdrola ist der Windproduzent Nr. 1 in der Welt. Der hohe Digitalisierungsgrad ermöglicht es dem Konzern, 30% effizienter als der europäische Branchendurchschnitt zu arbeiten. In allen Geschäftsbereichen werden freie Cashflows generiert. Das macht es möglich, innerhalb der nächsten 4 Jahre 24 Mrd €, davon 70% in Wachstumsinitiativen, zu investieren. 33% fließen in den Ausbau des Geschäfts mit erneuerbaren Energien und 46% in das Netzgeschäft. Davon verspricht sich Iberdrola bis 2020 ein jährliches Gewinnwachstum von 6%. Die Nettoverschuldung kann dadurch reduziert werden, und Anleger sollen entsprechend am Erfolg beteiligt werden.

Unter bestimmten Umständen empfehlenswert

Diese Gemengelage führt uns zu einer marktneutralen Einschätzung. Wir glauben daran, dass Iberdrola wegen des hohen Anteils regenerativer Energien und der zunehmenden Internationalisierung bei Anlegern punkten wird. Auch die attraktive Dividendenrendite von derzeit 4,8% überzeugt. Belastend dürften allerdings das schwierige Marktumfeld und die hohe Verschuldung wirken. Es bietet sich an, bei Ibedrola noch ein wenig abzuwarten. Gelingt ein günstiger Einstieg, ist die Aktie durchaus solide!

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Ein Gastbeitrag von Jens Gravenkötter.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse