AKTIE IM FOKUS
Anlegern gefallen Steinhoff-Zahlen - Aktie sehr fest
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Möbelhändler Steinhoff hat die Anleger am Mittwoch mit unerwartet guten Zahlen und einem soliden Ausblick erfreut. Die Ergebnisse für das bis September gelaufene Geschäftsjahr seien auf den ersten Blick etwas besser ausgefallen als erwartet, sagte ein Händler. Die Aktie des im MDax notierten Unternehmens sicherte sich am Vormittag mit einem Kursaufschlag von knapp 7 Prozent den Spitzenplatz im Mittelwerte-Index.
Der Poco-Mutterkonzern hatte den Schluss seines Geschäftsjahrs von Ende Juni auf Ende September verschoben. Das abgelaufene Geschäftsjahr umfasste daher fünf Quartale. Die Zahlen für die ersten vier Jahresviertel hatte das Unternehmen mit Rechtssitz in Amsterdam und einem operativen Hauptquartier in Südafrika bereits Ende August vorgelegt.
Im abgelaufenen Quartal bis Ende September legte der Konzern, der zu Europas größten Möbelhändlern gehört, bei Umsatz und operativem Gewinn um jeweils mehr als 12 Prozent zu. Das neue Geschäftsjahr begann nun Anfang Oktober und dauert bis Ende September 2017. Steinhoff zeigte sich am Mittwoch auch für sein weiteres Umsatzwachstum zuversichtlich.
JPMorgan-Analyst Stephen Carrott hatte allerdings schon vor der Zahlenvorlage zu bedenken gegeben, dass es wegen des erweiterten Geschäftsjahres keine konkreten Durchschnittsschätzungen der Analysten gegeben habe. Daher sei die Einschätzung der Zahlen nicht gut abgesichert. Nachdem die Steinhoff-Aktien in den vergangenen drei Monaten aber wegen Unsicherheiten über mögliche Zukäufe und den Sorgen angesichts der als teuer erachteten Übernahme des US-amerikanischen Matratzenproduzenten MatressFirm deutlich im Kurs gesunken waren, hält er sie derzeit für sehr günstig.
Carrott empfahl Anlegern daher, ein vernünftiges Jahresergebnis als Einstiegspunkt in die Aktie zu nutzen. Hierfür spreche auch das attraktive Gewinnpotenzial bis zu seinem Kursziel bei 6,30 Euro. Auf Basis des aktuellen Kurses entspricht dies einem erwarteten Wertzuwachs von mehr als 30 Prozent.
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Die Steinhoff-Papiere hatten sich nach dem Börsengang im Jahr 2015 bis auf ein Hoch bei 6,16 Euro im vergangenen August hochgearbeitet, seitdem waren sie aber nahezu ununterbrochen auf Talfahrt./tav/stw/stb