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    brokerdeal.de  1094  0 Kommentare Verbot der Nachschusspflicht: Freud und Leid bei Brokern - Seite 2

    Damit können die Broker das Risiko eines existenzbedrohenden Events für sie minimieren. Andererseits öffnet dies natürlich das Feld für Marketingschlachten im Sinne von "seht her, bei mir können auch große Konten weiterhin mit 1:100 handeln!". Wenn hier kein vernünftiger Rahmen gefunden wird innerhalb der Branche, könnte die BaFin dann später doch noch Nachholbedarf sehen bei der Beschränkung des Hebels. Die Broker setzen also auf die selbstregulierende Vernunft der Konkurrenz.

    Früherer Margin Call/Stop Out

    Auch diese Maßnahme wird bereits teilweise umgesetzt. Während in früheren Jahren der offene Buchverlust bedenklich groß werden konnte, bevor man eine Benachrichtigung seines Brokers bekam, bitte weiteres Kapital einzuzahlen oder Verlustpositionen zu schließen, werden Kunden künftig wohl generell früher an diese Sicherheitsleine genommen werden.

    EU-weit unterschiedliche konten

    Für Kunden aus UK wird der Hebel beschränkt, ähnliches verfolgen zypriotische Broker, Deutsche haben bald keine Nachschusspflicht mehr aber der Hebel bleibt nach oben hin offen, was andere EU-Länder machen steht noch in den Sternen. Für die in der Regel international agierenden Broker sorgt dieses Wirrwarr für das Risiko- und Dealingdesk-Management für große Probleme. Auch für die IT-Abteilung wird es eine große Herausforderung die Orders intern zu matchen, offenes Risiko am Markt zu hedgen (oder auch nicht), Margin- und Stop Out Regeln bei den Kunden der verschiedenen Herkunftsländern im Auge zu behalten usw.

    Verschiedene Angebote je nach Herkunftsland sind bei dem ein oder anderen Anbieter also durchaus angedacht. Der Großteil möchte aber weiterhin ein identisches Angebot für alle promoten können. Viel Zeit haben die führenden Köpfe wohl nicht mehr, entsprechende Lösungen im Backoffice zu finden.

    Risiko versichern lassen

    Eine nicht uninteressante Option scheint jene zu sein, das für die Broker höhere Risiko von einer Versicherung decken zu lassen. Wir sind allerdings skeptisch, dass in dieser kurzen Zeit den Brokern eine brauchbare Lösung vorgelegt werden kann. Auf jeden Fall würden dadurch schmerzvolle Fixkosten entstehen.

    Kosten auf Kunden abwälzen

    Noch möchte sich niemand konkret dazu äußern, doch größere Spreads, Finanzierungskosten und/oder Kommissionen sind keinesfalls auszuschließen für die Zukunft. Aber auch hier muss vor allem von den Marktführern ein brauchbarer Konsens gefunden werden, um aggressiven Mitbewerbern nicht zu erlauben einen großen Fuß in die Tür zu bekommen.

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    Michael Hinterleitner
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    Bereits mit 16 der Faszination Börse erlegen, wurde Trading neben dem Studium der Wirtschaftswissenschaften zu seiner Hauptbeschäftigung, seit 2006 ist er auch als Redakteur und Trader bei GodmodeTrader.de tätig. Sein Fokus: Swing- und News-Trading mit Aktien. Neben der täglichen spannenden Jagd an den Börsen kam 2011 die Idee zu einem neuen Brokervergleich, der nicht nur einen detaillierten Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern auch handfeste Vorteile für Mitglieder bringt.
    Als Mitbegründer der Vergleichsplattform www.brokerdeal.de hat sich Michael Hinterleitner zum Ziel gesetzt, Licht in den Brokerdschungel zu bringen. Er erklärt, worauf es bei der Brokerwahl ankommt, welcher Anbieter für welche Bedürfnisse Sinn macht, und auf welche Unterschiede man bei den Produkten und der Ausführungsqualität achten sollte.
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    brokerdeal.de Verbot der Nachschusspflicht: Freud und Leid bei Brokern - Seite 2 Broker ringen mit Verbot der Nachschusspflicht - Während noch diskutiert wird, wie man das erhöhte Risiko abfedert, freuen sich jene, die längst keine Nachschusspflicht mehr verlangen.

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