Hypoport
wachstumsstarkes und profitables Fintech-Unternehmen
Immer wieder gibt es Trends, die sind so in, dass sich früher oder später jeder damit zu schmücken versucht. Und wie ein Chamäleon verpassen sich dann auch Unternehmen dieses neue Label, bei denen dies den eigentlichen Kern ihres Geschäfts nicht einmal mehr ansatzweise widerspiegelt.
Zu Neuer Markt-Zeiten war Logistik ein solches In-Thema. Es war absehbar, dass der boomende Onlinehandel einen immer größer werdenden Marktanteil vom Gesamtkuchen abknabbern würde und die vielen Pakete mussten ja zugestellt werden. Darüber hinaus waren hierzu nicht nur bei den Paketdiensten große Herausforderungen zu stemmen, sondern auch die Onlinehändler selbst mussten ihre Lager- und Versandkapazitäten ständig neu auf den Prüfstand stellen und ausbauen. Durch Gebäude, Warenwirtschaftssysteme, Personal. Diese schöne neue Welt war hip, klassisches Speditionswesen, also mit Lkws Waren über die verstopften Straßen zu transportieren, total out. Und einem mörderischen Preiskampf ausgesetzt. Trotzdem haben viele Speditionen, auch börsennotierte, sich des Labels Logistik bemächtigt, um sich selbst den Anschein eines modernen und innovativen Geschäftsmodells zu geben. Eine ziemliche Mogelpackung und schaut man auf die Aktienkurse der wenigen verbliebenen Logistikwerte aus dieser Zeit, dann sieht man, dass letztlich die Anleger die Zeche für diesen Etikettenschwindel gezahlt haben.
Das hindert freilich keinen Unternehmenslenker und keinen Marketingstrategen, dieses „bewährte“ Täuschungskonzept in anderen Branchen zu wiederholen. Um Geld von Anlegern einzusammeln, ist es jedenfalls gut geeignet. Man erinnere sich nur daran, dass Deutschlands größter Kohlekraftwerksbetreiber RWE sich in seiner TV-Werbung als innovatives Neue Energien-Unternehmen präsentiert hat, das bei Solar- und Wasserkraft voRWEggeht. Dabei ist diese Sparte eher eine marginale Randerscheinung im Energiemix des fossillastigen Klimakiller-Konzerns.
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Fintech ist die neue Logistik
Seit einiger Zeit überrollt die nächste Welle die Börsen, die Fintechs. Klassische Banken ächzen seit Jahren darunter, dass immer mehr Kunden lieber online am heimischen PC ihre Bankgeschäfte
abwickeln und immer seltener in die personalintensiven Filialen kommen. Vor 15 Jahren wurden die Comdirectbank oder Consors noch als Tagesgeldbanken belächelt, dann schnappten sie den Filialbanken
und Sparkassen den Wertpapierhandel weg, da ihre Gebühren weniger als die Hälfte der üblichen Provisionen ausmachten und Abwicklung und Service auch noch reibungsloser gewährleistet wurden. Die
Online-Broker von damals sind inzwischen zu Vollbanken herangewachsen und werden kaum noch belächelt. Viel zu stark punkten sie in Sachen Profitabilität und Service im Vergleich zu ihren
strauchelnden Mutterkonzernen.