US-Geldpolitik
Wird Trump die Pläne der US-Notenbank Fed durchkreuzen? Wohl kaum...
Das Jahr 2017 könnte einigen Schwung in den US-Zinsmarkt bringen. Die US-Notenbank Federal Reserve rechnet mit bis zu drei Zinsschritten, nachdem sie im Dezember erst zum zweiten Mal in der vergangenen Dekade den US-Leitzins anhoben. Doch da wären auch noch ein paar Unwägbarkeiten wie zum Beispiel die Wirtschafts- und Steuerpolitik, die der künftige US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf angekündigt hatte.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, sagt der Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard. "Ich denke nicht, dass Trumps Agenda dieses Jahr viel Einfluss haben wird", sagte der US-Notenbanker dem Fernsehsender „CNBC“.
Nach den Wahlen zum Weißen Haus zog die Rendite 10-jähriger US-Staatspapiere erstmal an, nur um danach wieder den Rückwärtsgang einzulegen. Der Markt werde Trump genau auf die Finger schauen, so Bullard. Wird er seine Wahlversprechen - zum Beispiel die Steuersenkungspläne und das milliardenschwere Konjunkturprogramm - umsetzen und wenn ja, in welchem Umfang. Bei der ersten Pressekonferenz Trumps nach den Wahlen war zuerst einmal davon keine Rede. Viel heiße Luft um Nichts?
Die Fed wird sich Ende Januar zu neuen Beratungen zusammenfinden, Fed-Chefin Janet Yellen jedoch erst wieder Anfang März vor die Presse treten. Ein Zinsschritt an einem der beiden Termine wird von den Marktteilnehmer aktuell nicht erwartet. Auch Bullard sehe keinen Grund, für eine Zinsanhebung. Sollte jedoch die Notenbank wegen eines höheren Wachstums die Zinsen künftig weiter anheben, sei dies als gute Nachricht zu werten.
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Trump selbst wird sich darum vorerst wohl nicht scheren. Selbst kein Fan der Fed-Chefin Yellen, warf er dieser im Wahlkampf eine politisch motivierte Geldpolitik vor. Auch brachte Trump eine Umbesetzung der Notenbankmitglieder in Gespräch. Zumindest hier stünde dann Bewegung zu erwarten.