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     2553  0 Kommentare Vor der Inthronisation von Trump - Seite 2

    Die aktuelle Situation ist in etwa mit dem Spätjahr 2012 vergleichbar, damals hatte die Rezessionswahrscheinlichkeit von der Zinsseite ein lokales Maximum erreicht, jüngst im Oktober 2016 wurde sogar ein höheres Hoch markiert. Im Unterschied zu damals ist der Spread am langen Ende aktuell deutlich geringer. Ein statistisch relevantes Signal gab und gibt es jedoch nicht und es sieht aktuell so aus, dass die von der Zinsseite abgeleitete Wahrscheinlichkeit einer Rezession wieder abnimmt.

    Ich will nicht zu viel in die Verläufe von Stimmungsindikatoren und Zinsspreads hinein interpretieren. Aber es hat den Anschein, als dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal 2016 auf dem Weg in eine Rezession war. Umso willkommener war Trump mit seiner schuldenfinanzierten Ausgabenpolitik und seiner Bankenderegulierung. Er wird zumindest ein konjunkturelles Aufflackern erreichen. Vielleicht mehr, vielleicht aber auch nicht…

    Ein weiterer Beleg dafür, wie kurz die US-Wirtschaft vor einer Rezession stand (und noch steht?), ergibt sich aus dem Verlauf der Steuereinnahmen in den USA. Die Zahlen werden quartalsweise erhoben, für das vierte Quartal 2016 liegen noch keine Daten vor.

    Die beiden folgenden Charts zeigen die prozentualen jährlichen Veränderungen der Steuereinnahmen der Bundesregierung alleine und die zusammen mit den lokalen Regierungen (Chartquelle, Chartquelle). So lange es keine gravierenden Änderungen im Steuersystem gibt, ist der Verlauf der Steuereinnahmen ein recht zuverlässiges Indiz für die Verfassung der Wirtschaft. Gehen sie zurück (oder steigen immer weniger), zeigt das, die die zu besteuernden Wirtschaftseinheiten weniger verdienen. Wenn diese weniger verdienen, weist das auf eine schwächer werdende Wirtschaftstätigkeit und damit auf eine möglicherweise heraufziehende wirtschaftliche Kontraktion hin.


    Aus beiden Verläufen ergibt sich eine seit den 1970er Jahren etablierte Tendenz abnehmender Zuwächse. 1971 – das war das Ende des Währungs-Regimes von Bretton Woods und der Beginn der Finanzsystem-gesteuerten Globalisierung. Ich habe in beide Charts eine rote Linie eingezeichnet, die die Mehrheit der Eintrittspunkte in jeweilige Rezessionen verbindet. Sie deckt sich auch relativ gut mit der linearen Interpolationsgeraden durch die Daten seit 1970. Für die Situation Stand Ende September 2016 ergibt sich, dass sie auch von Aspekt der Steuereinnahmen Rezessions-verdächtig war. In Q1/2016 sanken die Steuereinnahmen des Bundes sogar absolut.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Vor der Inthronisation von Trump - Seite 2 Am 20. Januar wird Trump offiziell zum 45. Präsident der USA gekürt. Die Finanz-, resp. die Aktienmärkte haben ihren Salut längst abgeschossen. Seit der Wahl von Trump am 8. November sind die Kurse im Finanzsektor um etwa 17% gestiegen, der S&P …

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