checkAd

    Rohöl  1274  0 Kommentare OPEC-Deal dürfte das Marktgeschehen weiter beherrschen

    Die Kürzung der Öl-Fördermenge könnte sich positiv auf die Rohölpreise auswirken. Im ersten Halbjahr dürften zudem Gold und Silber von der Unsicherheit der politischen Ereignisse profitieren und als sichere Häfen gefragt bleiben.

    Die OPEC hat dem Ölmarkt 2016 ihren Stempel aufgedrückt. Seit über zwei Jahren kochte jedes Mitglied des Ölkartells sein eigenes Süppchen, indem die jeweiligen Marktanteile mit einer immer grösseren Produktion gesichert wurden. Doch diese Strategie führte letztlich dazu, dass das Angebot auf dem Markt überhandnahm. Als im letzten Winter wegen milder Temperaturen auch noch die Nachfrage einbrach und zugleich die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben wurden, fühlte sich die Internationale Energieagentur gezwungen zu warnen, dass der Ölmarkt im Überangebot zu ertrinken droht. Die Ölpreise waren zu diesem Zeitpunkt, Anfang des Jahres 2016, schon im Keller. Sie rutschten Mitte Januar unter 30 US-Dollar je Barrel auf ein Zwölfjahrestief.

    Die OPEC fühlte sich daraufhin auf den Plan gerufen um der grassierenden Förderung Einhalt zu gebieten. Die sich im Jahresverlauf abzeichnende Einigung auf eine Produktionsbegrenzung welcher Art auch immer sowie eine fallende US-Ölproduktion und (ungeplante) hohe Produktionsausfälle in Kanada, Nigeria und Libyen liessen den Brent-Ölpreis sukzessive in Richtung 50 US-Dollar je Barrel zurückkommen.

    Die Bemühungen der OPEC mündeten in die Treffen Ende September und Ende November. Letztlich verpflichteten sich die OPEC-Staaten, ihre Produktion ab Januar 2017 um 1,2 Mio. Barrel pro Tag zu kürzen. Ausserdem kam es zu einer ähnlichen Übereinkunft mit großen Nicht-OPEC-Förderern. Insgesamt soll die Welt-Fördermenge um 2% gekürzt werden. Nach der jüngsten OPEC-Sitzung hat sich der Rohölpreis wieder über der Schwelle von 50 US-Dollar je Barrel etabliert.

    Lesen Sie auch

    Exchange (ICE) stiegen die spekulativen Kontrakte in der Woche nach der Einigung Anfang Dezember auf ein neues Rekordniveau. Die spekulativ orientierten Finanzanleger scheinen mithin davon auszugehen, dass sich das OPEC-Abkommen nachhaltig positiv auf die Rohölpreise auswirkt. Diese Ansicht teilen einige Expertenhäuser nicht. Nach Einschätzung der HSH Nordbank erwarten die Marktteilnehmer mittelfristig niedrigere Ölpreise, obwohl oder gerade weil sie kurzfristig deutlich höhere Preise erwarten. Denn durch die höheren Preise in den vergangenen Wochen habe sich die Dynamik bei der Bohraktivität verstärkt, was mittelfristig ein höheres Ölangebot bedeute, so die Rohstoffanalysten. In der Tat hat sich die Investitionstätigkeit im US-Schieferölsektor laut Daten des Ölfelddienstleisters Baker Hughes drastisch erhöht. So stieg die Zahl der aktiven Ölbohrungen seit Ende September (der vorläufigen Einigung der OPEC) um 85 Bohrköpfe an. Mittlerweile hat die Bohraktivität wieder das Niveau vom Beginn des Jahres 2016 erreicht.

    Seite 1 von 2


    Die Börsenblogger
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Die Börsenblogger
    Rohöl OPEC-Deal dürfte das Marktgeschehen weiter beherrschen Die Kürzung der Öl-Fördermenge könnte sich positiv auf die Rohölpreise auswirken. Im ersten Halbjahr dürften zudem Gold und Silber von der Unsicherheit der politischen Ereignisse profitieren und als sichere Häfen gefragt bleiben.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer