Commerzbank: Game over
Der Aufwärtstrend der Commerzbank-Aktie scheint gebrochen, die Zahlen für 2016 haben dem Wert keinen Auftrieb geben können. Analysten äußerten sich im Nachgang unisono skeptisch, doch der Tenor ist etwas einseitig.
Die Commerzbank musste für 2016 einen deutlichen Gewinnrückgang vermelden - doch das war so erwartet und bekannt. Letztlich hat das Institut sogar etwas besser abgeschnitten, als es im Konsens vermutet worden war.
Allerdings ausschließlich aufgrund von positiven Sondereffekten, wie der Wertaufholung bei den Heta-Anleihen. Bereinigt um Einmalerträge war die Commerzbank schlechter, als im Durchschnitt erwartet.
Das erklärt die Enttäuschung an der Börse. Von Analystenseite kam danach kräftiger Gegenwind, zu einer Kaufempfehlung für die zuletzt stark gestiegene Aktie konnte sich zuletzt niemand durchringen. Stattdessen wurden die Gewinnerwartungen in der Tendenz reduziert, der Umbau im Rahmen der Strategie Commerzbank 4.0 wird dieses und nächstes Jahr belasten.
Damit stehen sich bei der Aktie im Prinzip zwei entgegen gesetzte Einschätzungen gegenüber: Gemessen an den aktuellen Gewinnerwartungen ist der Wert mittlerweile eher teuer, gemessen an der Substanz (Eigenkapital-Buchwert) aber nach wie vor sehr billig. Sollte sich ein Erfolg der Strategie Commerzbank 4.0 abzeichnen, wird aber letzteres stärker in den Blickpunkt rücken.
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Bis dahin wird man aber noch viel Geduld aufbringen müssen. Nach der kräftigen Erholung in den letzten Monaten dürfte die Aktie zunächst wieder zu einem volatilen Tradingwert werden und im großen Bild weiter an der Bodenbildung arbeiten.