ETF Securities – Wöchentlicher Rohstoffüberblick
Höchste monatliche Zuflüsse in Robotik-ETPs seit Auflegung
Thematische Aktienanlagen wie Robotik (A12GJD) und Cyber-Security (A14ZT8) verzeichneten in der zurückliegenden Woche Zuflüsse in Höhe von 27,3 Mio. USD. „Der Robotik-Bereich, in den seit Jahresanfang 81 Mio. USD flossen, davon 52 Mio. USD allein in diesem Monat, erfreut sich unter den Anlegern weiterhin großer Beliebtheit“, kommentiert Jan-Hendrik Hein, Associate Director – Head of German Speaking Regions von ETF Securities.
Aus Energie-ETPs (A0SVX4) flossen in der vergangenen Woche 23,3 Mio. USD ab, da die Anleger Gewinne mitnahmen. Laut Angaben der Internationalen Energiebehörde vom Freitag ist das Rohölangebot im zurückliegenden Monat um rund 1,5 Mio. Barrel pro Tag gefallen. Die OPEC trug hierzu 1 Mio. Barrel bei, sodass die von ihr vereinbarte Förderkürzung vom Januar zu 90 Prozent eingehalten wurde. Andererseits glichen der beachtliche Anstieg der US-Rohölimporte auf ein Viereinhalbjahreshoch und die trendmäßige Zunahme der Förderplattformen in den USA den Rückgang des Rohölangebots zum Teil wieder aus. Dies deutet darauf hin, dass die Energiepreise überzogen waren. „Da das Aufwärtspotenzial der Preise auf mittlere Sicht begrenzt ist, nahmen die Anleger entsprechend Gewinne mit“, sagt Hein.
Die Zuflüsse in Gold-ETPs (A0LP78) halten an, da der Goldpreis zum Stand vom November 2016 zurückkehrt. Wir verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 8,2 Mio. USD, da der Goldpreis nach 1220 USD/oz. in der Vorwoche in dieser Woche kurz 1240 USD/oz. berührte. Gestützt wurde Gold von der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen, die am Ende der vergangenen Woche um 10 Basispunkte fiel. „Das hohe Maß an geopolitischer Unsicherheit dürfte den Abwärtsdruck auf den Goldpreis unseres Erachtens deckeln“, sagt Hein.
Die hohen Zuflüsse in Kakao – in der zurückliegenden Woche immerhin 6,4 Mio. USD – lassen vermuten, dass taktische Käufer auf den Markt kamen. Zuvor hatte Kakao nach einem Preisrückgang von 6,3 Prozent ein Fünfjahrestief von 2338 USD/Tonne erreicht. Diese Korrektur lässt sich auf unerwartet hohe Erträge zurückführen, da der Wüstenwind Harmattan, der ursprünglich 50 Prozent der globalen Kakaoproduktion zu beeinträchtigen drohte, ausgeblieben war. „Wir sind das Auffassung, dass antizyklische Anleger das aktuelle Mehrjahrestief beim Kakaopreis als Kaufsignal betrachten“, sagt Hein.
ETFs auf europäische Unternehmensanleihen verzeichneten Abflüsse in Höhe von 4,3 Mio. USD. Unseres Erachtens belastet die Entscheidung der EZB, die monatlichen Anleihekäufe ab
April um 20 Mrd. Euro zu reduzieren, das Interesse der Anleger an europäischen Unternehmensanleihen, zumal der Ausgang der in mehreren Ländern anstehenden Wahlen höchst ungewiss ist. „So hat
beispielsweise die
Präsidentschaftskandidatin der extremen Rechten Frankreichs Le Pen, die nach aktuellen Umfragen derzeit an zweiter Stelle liegt, die Rückkehr zum Franc versprochen. Bei ihrer Wahl steht also für
französische Schulden in Höhe von 1,7 Bio. Euro die Umstellung in Francs im Raum, sodass eine Staatspleite im Bereich des Möglichen ist“, sagt Hein.