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    Analyse  983  0 Kommentare Yellen, Le Pen und was sonst die Währungen bewegt. - Seite 3


    Neben dem technischen Ausblick bleibt die Lage für den EUR/USD auch aufgrund der politischen Situation angespannt. Dabei gilt es neben der anstehenden US-Wahl auch die Notenbankpolitik auf der Agenda zu haben, da diese für die langfristigen Kapitalströme mit verantwortlich ist. Hierbei ist insbesondere der Zinsspread zwischen den USA und anderen Währungsräumen wie Europa oder auch Japan zu nennen. Durch die steigenden Zinsen in den USA und dem einhergehenden Ausblick aufgrund der anberaumten Zinspolitik besteht für Investoren derzeit die Möglichkeit, sich in europäischen Ländern oder auch Japan günstig Fremdkapital aufzunehmen und dieses Kapital in Ländern mit höherer Verzinsung wie bspw. den USA anzulegen.

    Diese Kapitalströme sind auch als Carry-Trade bekannt und beruhen vornehmlich auf dem o.g. Zinsspread. Dies hat konkret zur Folge, dass der US-Dollar stärker nachgefragt wird, da Investoren außerhalb des Dollarwährungsraumes ihre heimische Währung in US-Dollar tauschen. Die steigende Nachfrage nach US-Dollar hat zur Folge, dass der US-Dollar gegenüber den Vergleichswährungen steigt und der Währungsgewinn den o.a. Effekt nochmals verstärkt. Aufgrund der aktuellen Zinspolitik der Notenbanken scheint diese Entwicklung auch noch weiter anhalten zu können. Bleibt die Frage, wie sich die Inflation im Euroraum entwickeln wird und ob Mario Draghi nicht doch schneller als geplant die Zinspolitik in Europa straffen muss und dem o.a. Szenario damit entgegenwirkt.


    Marktsituation USD/JPY 15. Februar 2017:

    Auch im Chart des USD/JPY wird diese Entwicklung deutlich. Mit der Wahl von Donald Trump sind auch die Inflationserwartungen in den USA deutlich gestiegen. In der Folge kündigte das FED an, den Leitzins in den USA in 2017 dreimal anzuheben.

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    Währenddessen behielt nicht nur die EZB sondern auch die Bank of Japan ihren Kurs der ultralockeren Geldpolitik bei. Auch weil die Inflationserwartungen in Japan weitaus niedriger sind als in den USA oder auch in Europa. Etwas Anderes war direkt im Anschluss an die US-Wahl auch nicht zu erwarten und der japanische Yen tat endlich das, was die japanische Notenbank schon länger versuchte umzusetzen. Der Yen wertetet deutlich gegenüber dem US-Dollar ab und der Wechselkurs zog auf bis 118,- Yen an.

    Benedikt Wachsmann
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    Schon vor dem Beginn seines Studiums zum Diplom-Finanzwirt, welches er erfolgreich abschließen konnte, sammelte Herr Wachsmann die ersten Erfahrungen an den Kapitalmärkten. Nach kurzer Zeit entdeckte er den charttechnischen Ansatz für sein eigenes Trading und spezialisierte sich daraufhin auf dem Gebiet der technischen Analyse.

    Das lebendige an seinen charttechnischen Analysen ist die Tatsache, dass er nicht nur auf die wichtigsten Unterstützungen und Widerstände im Chart eingeht, sondern auch einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse der kommende Woche wirft und so die verschiedensten Szenarien und Einflussfaktoren bildlich darstellt.
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    Verfasst von 2Benedikt Wachsmann
    Analyse Yellen, Le Pen und was sonst die Währungen bewegt. - Seite 3 Die Devisenmärkte gelten allgemein hin als schwierig zu verstehen und finden bei vielen Anlegern daher auch kaum Beachtung. Insbesondere im europäischen Raum wird häufig nur der EUR/USD als relevante Währung beachtet. Da die Entwicklung als Vergleichswährung zum USD die größte Stellung annimmt, ist diese Vorgehensweise zwar akzeptabel aber auch nicht immer die ganze Wahrheit, da hier verstärkt auf die Entwicklung der europäischen Gemeinschaftswährung hingewiesen wird. Für die globale Entwicklung ist allerdings der US-Dollar als Weltleitwährung maßgebend. Dies gilt sowohl für Aktien- und Anleihemärkte aber auch für die Entwicklung der Edelmetallpreise. Daher sollten Anleger auch immer im Hinterkopf behalten, welche Konsequenzen die politischen Entwicklungen auf die Devisenmärkte haben und nicht versuchen, diese auszublenden.