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    Börsen-Zeitung: Die Kosten der Geldpolitik, Kommentar zum Gewinn der

    Bundesbank von Stephan Lorz

    Frankfurt (ots) - Im EZB-Rat nimmt die Bundesbank nur eine

    Minderheitenposition ein in ihrem Drang, die ultralockere Geldpolitik

    schneller zurückzufahren angesichts sich wieder regender Teuerung und

    einer vergleichsweise stabilen konjunkturellen Erholung im Euroraum.

    Die Mehrheit in der EZB und in den Euro-Hauptstädten hat sich indes

    längst an die neuen geldpolitischen Verhältnisse gewöhnt. Zumal das

    Anleihekaufprogramm und die Nullzinspolitik auch ihre Vorteile haben:

    Investitionen rechnen sich wieder, die Schuldenlasten werden

    erträglicher, was neue finanzielle Spielräume eröffnet. Obendrein

    machen die Finanzmärkte bei der Ausgabe von Staatsanleihen keine

    Probleme mehr, weil die Notenbanken alles wegkaufen. Das verhindert

    vorerst eine neue Eurokrise. Die beste aller Welten also! Warum

    diesen Zustand durch eine Zinswende vorzeitig beenden?

    Die Deutsche Bundesbank hat der Öffentlichkeit nun gezeigt, dass

    die Risiken, die eine solche Politik mit sich bringt, kein abstraktes

    Gefasel von EZB-Dauerkritikern sind. Vielmehr hat ein Teil dieser

    Risiken schon jetzt - also noch mitten im Schuldenschlaraffenland -

    handfeste Folgen: Neben den Sparern, die ihre Anlagen schon länger

    kaum mehr verzinst bekommen und an ihrer Altersvorsorge verzweifeln,

    trifft es jetzt auch noch den Bund. Die magere Überweisung der

    Bundesbank nach Berlin reißt ein großes Loch in die Budgetplanung.

    Auch in den nächsten Jahren können keine hohen Summen aus Frankfurt

    mehr eingeplant werden. Denn der Grund für den Gewinneinbruch besteht

    fort: Zinsänderungsrisiken für die im Rahmen der Anleihekäufe

    erworbenen Papiere, und Ausfallrisiken vor allem bei

    Unternehmensanleihen.

    Finanziell kann der Bund den ausgebliebenen Geldsegen locker

    verkraften, zumal er die Geldpolitik ja bereits auf anderem Wege -

    niedrige Zinsen - anzapft, was den akuten Einnahmeausfall mehr als

    kompensiert. Die Risikorückstellung der Bundesbank dürfte dem ein

    oder anderen im politischen Berlin - und darüber hinaus im

    Euro-Ausland - vielleicht aber die Augen öffnen, auf welches Spiel

    man sich da eingelassen hat, und dass diese Art der

    Eurozonen-Reparatur mit hohen versteckten Kosten einhergeht. Denn ein

    Blick in die Notenbankbilanz fördert zutage, dass noch viel mehr

    Risiken darin schlummern. So sind die Forderungen der Bundesbank an

    das Zahlungssystem der Währungsgemeinschaft (Target 2) dramatisch

    gestiegen. Zum Jahresende betrug das Volumen 754,3 Mrd. Euro. Die

    Rückstellungen liegen aber nur bei 15,3 Mrd. Euro.

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