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     3618  8 Kommentare Will Martin Schulz einen nationalen Sozialismus?

    Martin Schulz hat die Gerechtigkeit erfunden. Recht hat er! Und Martin Schulz möchte, dass es den kleinen Leuten besser geht. Recht hat er auch hier! Das haben die Nazis auch gemacht. Und sind sehr gut damit gefahren.

     

    Das ist jetzt natürlich etwas überpointiert, trifft aber dennoch den Kern. Und es trifft den Kern des finanziellen Desasters der gesamten deutschen Nachkriegspolitik.

     

    Haben Sie denn meinen Hinweis auf die Geschichte aufgenommen, liebe Leser? Wenn nicht, dann kommt hier noch einer. Der Historiker Götz Aly hat ein phantastisches Buch geschrieben „Hitlers Volksstaat“, das ich gerade begeistert lese. Aly Grundthese ist darin, man müsse begreifen, dass die Nationalsozialisten einen nationalen Sozialismus praktiziert hätten.

     

    Aly zeigt in seinem Buch, wie sich die Beutezüge der Nazis nahezu zwangsläufig ergeben haben, um ihrer eigenen Klientel, den „kleinen Leuten“, finanzielle Lasten zu ersparen. Auch deswegen hat man die Juden enteignet und immer neue Länder überfallen, nämlich um sie auszuplündern und damit trotz riesiger Rüstungsausgaben den Staatsbankrott zu vermeiden – bei gleichzeitiger Schonung der eigenen Wähler.

     

    So sind, man glaubt es kaum, selbst während des Krieges die Renten und Löhne in Deutschland deutlich gestiegen, und weder die Arbeiter noch die kleinen Angestellten haben je einen Pfennig Kriegssteuer bezahlt. Man hat alles von den Unternehmen und den Reichen genommen – den Rest hat man geraubt.

     

    Das hat natürlich mit Martin Schulz nichts zu tun. Dennoch: Das Muster kommt einem sehr bekannt vor. Egal ob Linke oder Rechte, es ist im Zeitablauf immer stärker versucht worden, den unteren Schichten zu helfen. Was dabei jedoch herausgekommen ist, ist finanziell beinahe so desaströs wie bei den Nazis:

     

    Die Bundesrepublik Deutschland hat heute über 2 Billionen Euro Schulden. Doch Gerechtigkeit ist keinesfalls hergestellt. Letztlich hat man beinahe alles in den Sand gesetzt.

     

    Da muss ich sofort an den Schriftsteller Gottfried Benn denken und seine Maxime: „1. Erkenne die Lage. 2. Rechne mit deinen Effekten, gehe von deinen Beständen aus, nicht von deinen Parolen.“ Doch wer macht so etwas heute schon noch.

     

    Aber apropos Parolen: Ich möchte es zu gerne erleben, wie Martin Schulz es schaffen will, in einem Pleitestaat weiter Umverteilung zu treiben.

     

    Mit großen Interesse schaue ich daher gegenwärtig auch über den Atlantik und beobachte Steve Bannon mit seinem Plädoyer für einen Rückbau des Staates und gegen die Gewohnheit, stets weiteres Geld auszugeben, das man nicht hat.

     

    Und ich werde bestimmt in der nächsten Woche darüber schreiben.

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Will Martin Schulz einen nationalen Sozialismus? In die Geschichte schauen heißt siegen lernen