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    Forex-Report  1678  0 Kommentare Konjunkturelle Divergenz zwischen USA und Eurozone nimmt zu!

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0595 (07.38 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0563 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 119.15. EUR-CHF oszilliert bei 1.0670.

    Nahezu wie an der Perlenschnur ergaben sich auch gestern erneut überraschend positive Entwicklungen in der Eurozone.

    Aus Frankreich kam eine weitere Meinungsumfrage (Opinionway), die nicht nur bei der Stichwahl Macron und Fillon deutlich vor Le Pen sieht, sondern die für Macron auch eine deutliche Verkürzung des Abstands in der ersten Runde gegenüber Marine Le Pen lieferte.

    So beträgt der Vorsprung Le Pens in der ersten Runde gegenüber Macron nur noch 2% (Le Pen 26%, Macron 24%, Fillon 21%). Macron würde gegenüber Le Pen demnach mit 62% zu 38% und Fillon gegenüber Le Pen mit 58% zu 42% gewinnen. In der Folge sank die Rendite der französischen Staatsanleihe mit 10 jähriger Laufzeit auf ein Fünfwochentife bei 0,877%.

    In Spanien nahmen die Verbraucherpreise per Februar im Jahresvergleich um 3% zu. Damit wurde das höchste Niveau seit Okotber 2012 markiert. Das gilt hier für ein Reformland, das sich über die Maßnahmen im Rahmen der Reformen deflationäre Impulse verordnete. Wir hoffen, dass diese Daten auch in der EZB die verdiente Aufmerksamkeit finden.

    Sogar in dem sklerotischen Griechenland liegt der Preisanstieg mittlerweile bei 1,5% …

    Wir setzen bei Spanien noch einen Chart darauf. Nachfolgender Index bildet die wirtschaftliche Gesamtaktivität ab. Historische Höchstmarken bestimmen das Bild.

    Die Geldmenge M-3 der Eurozone verzeichnete per Januar eine Zunahme im Jahresvergleich um 4,9% (Prognose 4,8%) nach zuvor 5,0%.

    Kredite an private Haushalte nahmen im Jahresvergleich um 2,2% nach zuvor 2,0% zu, während Kredite an private Unternehmen unverändert zum Vormonat im Jahresvergleich um 2,3% anzogen.

    Mithin ergibt sich ein Bild einer weiterhin soliden Expansion. Im Laufe der letzten 12 Monate legte die Wachstumsrate der privaten Kredite an Unternehmen von 1,0% auf 2,3% zu. Das darf man als sportlich bezeichnen, auch im EZB-Rat?

    Das Stimmungsbild trotzt in der Eurozone den Anfechtungen, die von der politischen Seite kommen und die Bewertung an den Märkten so sehr belasten und die Psychologie der Menschen in der EU nicht unwesentlich bestimmen.

    Der viel beachtete Economic Sentiment Indikator legte per Fenruar leicht von 107,9 auf 108,0 Punkte zu. Damit markierte der Index das höchste Niveau seit März 2011!

    Fazit:

    Die Eurozone läuft rund. Deflation ist kein Thema. Wiederkehrende Einkommen bilden das Rückgrat der Expansion und zusätzlich zeigen sich auch im Kreditzyklus merkliche Zunahmen, die implizit für eine verschärfte Gangart im Wachstum sprechen. Mehr noch liefert dieses Wachstum merklich Rückgänge in der öffentlichen Neuverschuldung, ganz im Gegensatz zu den USA – wie lange schaut der Markt noch weg? „Food for thought!“

    Aus den USA erreichten uns die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter. Per Januar lag der Anstieg mit 1,8% im Monatsvergleich geringfügig oberhalb der bei 1,7% angesiedelten Konsensusprognose. Die Revision des Vormonatswerts von 0,8% auf 0,5% lieferte eine Enttäuschung.

    Beachtet man die Kernrate kommt stärkere Enttäuschung auf. Hier ergab sich mit -0,2% der erste Rückgang seit Juni 2016.

    Der Index anhängiger Hausverkäufe lieferte per Januar einer herbe Verfehlung. Es kam unerwartet zu einem Rückgang um 2,8% (Prognose +0,9%). Mehr noch wurde der Vormonatswert von +1,6% auf +0,8% revidiert.

    Der Index markierte mit 106,4 Zählern den tiefsten Stand seit Januar 2016!

    Am 15. März zieht die US-Schuldenobergrenze bei 20 Billionen USD. Der US-Staat hat dieses Limit aktuell mit 19,93 Billionen USD weitgehend ausgeschöpft. Hier mag sich Raum für nicht unwesentliche politische Auseinandersetzungen ergeben.

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

    Viel Erfolg!

     





    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
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