Biotech-Sektor geht durch die Decke

Evotec-CEO Werner Lanthaler im Gespräch! - Seite 2

2016 war für Evotec ein Spitzenjahrgang. Das Unternehmen wird noch im März über das Rekordjahr berichten. „Unser Q4 ist gut verlaufen. Wir hatten noch eine kleine Meilensteinzahlung“, so der CEO. Evotec wird jedoch Meilensteinzahlungen, die unter 2 Mio. Euro liegen, grundsätzlich nicht mehr einzeln berichten. „Wir werden ein sehr gutes Ergebnis zeigen, obwohl wir mit ca. 20 Mio. Euro massiv in Forschung und Entwicklung investiert haben.“ Nach unseren eigenen Berechnungen dürfte das Unternehmen das Jahr 2016 mit einem Umsatz inklusive Meilensteinzahlungen von ca. 160 Mio. Euro abgeschlossen haben. Das EBITDA schätzen wir auf über 32 Mio. Euro nach 8.7 Mio. Euro im Vorjahr. Somit hat Evotec das operative Ergebnis vervielfacht.

Für das Jahr 2017 erwartet Lanthaler ein organisches Umsatzwachstum von mindestens 10 %. Meilensteinzahlungen werden ab diesem Jahr im Wachstum eventuell inkludiert und nicht mehr separat gezeigt. „Das hat viele Investoren eher verwirrt.“ Inklusive des Umsatzes aus der Übernahme von Cyprotex liegt der Basisumsatz bereits bei ca. 170 Mio. Euro. Wir schließen nicht aus, dass Evotec in 2017 einen Umsatz von knapp 200 Mio. Euro erreicht, was Lanthaler indes für einen Tick zu hoch hält. Den Aufwand für Forschung und Entwicklung will er, nicht zuletzt auch mit Investitionen vielversprechender Beteiligungsprojekte, auf ca. 25 Mio. Euro erhöhen und dennoch das EBITDA steigern. Das EBITDA in diesem Jahr erwarten wir bei ca. 40 Mio. Euro.

Die starke Partnerpipeline als auch die eigene Plattform hat inzwischen einen spannenden Investor auf den Plan gerufen. Die Novo-Stiftung, größter Aktionär von Novo Nordisk, hat sich mit knapp 10 % an Evotec über eine Kapitalerhöhung beteiligt und das Engagement jüngst über 10 % ausgebaut. Laut Lanthaler ist Novo auf Evotec zugekommen, mit dem Wunsch sich zu beteiligen. „Dieser Investor ist von unserer Strategie und unserem Geschäftsmodell überzeugt. Jeder Vorstand, der diesen Investor ablehnen würde, müsste vom Aufsichtsrat entlassen werden.“ Evotec war nämlich nicht auf der Suche nach Geld. Das Unternehmen hatte vor der Kapitalerhöhung einen Barbestand von deutlich über 100 Mio. Euro und es dürften nunmehr ca. 220 Mio. Euro in der Kasse schlummern. Geld verbrennt die Firma nicht, weshalb Lanthaler das Cash auch für Zukäufe verwenden will.

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