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     2038  0 Kommentare Terror in London – Risikoaversion?

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0792 (07.20 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0776 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.15. EUR-CHF oszilliert bei 1.0710. 
     
    Zunächst sprechen wir an dieser Stelle unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme für die durch den Terroranschlag in London betroffenen Menschen und Institutionen aus. Unsere westlich geprägten Finanzmärkte agieren nicht moralisch auf Terror. Kontinuierlich werden die Amplitiuden der Reaktion bei Terroranschlägenn in der westlichen Welt (und nur da = Asymmetrie) überschaubarer. Die gestern zu verzeichnenden Reaktionen haben nur in zartesten Ansätzen Reaktionsmuster geliefert, die in Richtung einer verstärkten Risikoaversion zu interpretieren wären. Junghändler hören von den so genannten „Alten Hasen“ immer wieder, dass politische Börsen kurze Beine haben. Gestern wurde für dieses Phänomen anekdotische Evidenz geliefert. 
     
    In der Frage der Terrogefahr müssen neue Fragen gestellt werden. Terrornetzwerke wie der Islamische Staat haben umfängliche Logistik. Mehr noch sind sie im Finanzsystem verankert. Hier ergeben sich massivste Potentiale, um zu erkennen, wer den Terror sponsort. Diese Sponsoren sind Täter. Wenn man Frau Merkel und wahrscheinlich Trumps Mitarbeiter ausspähen kann, wenn man den europäischen Firmen in die Computer schauen kann, um Strafzahlungen zu verfügen, dann ist diese Aufgabe, die im Raum steht, recht überschaubar.                                              

    Es müssen „Warum-fragen“ gestellt werden  …. 
     
    Aus Deutschland erreichten uns heute divergierende Datensätze. Per Berichtsmonat April sank der deutsche GfK-Konsumklimaindex von zuvor 10,0 auf 9,8 Punkte. Losgelöst von dem Rückgang auf Monatsbasis ist das Niveau als hoch zu klassifizieren. 

    © Reuters 

    Die deutschen Steuereinnahmen sprudeln. Sie sind unbestechlicher Ausdruck der Konjunkturlage. Das ist nicht Gefühl, das ist Cash-Flow – monetäre Fakten! Im Jahresvergleich nahmen die Steuereinnahmen per Februar bei Bund und Ländern um sportliche 8,3% auf 52 Mrd. Euro zu. Das Steueraufkommen impliziert eine starke Konjunkturlage. 
     
    Die Leistungsbilanz der Eurzone wartete mit einem Überschuss in Höhe von 24,1 Mrd. nach zuvor 30,8 Mrd. Euro per Berichtsmonat Januar 2017 auf.  Die Diveregnz zu den sportliche Defiziten in den USA ist ausgeprägt, aber wen interessieren am Finanzmarkt schon Fakten. Gefühle, Sentiment das hat für den Markt „Sex Appeal“. Ist das postfaktisch fragt gerade eine Kollegin …. 
     
    Die Daten aus den USA enttäuschten mild. Wir sind nicht bereit, wegen dieser gestrigen Daten den Stab bezüglich der Konjunkturlage der USA zu brechen. Per Februar sank der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung von 5,69 auf 5,48 Millionen Objekte. Die Prognose lag bei 5,57 Mio. Immobilien. 

    © Moody’s Analytics 

    Die von der Behörde FHFA veröffentlochten Daten zur Entwicklung der Immobilienpreise setzte nüchterne Akzente. Per Januar kam es zu einem unveränderten Preisbild im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich schwächte sich der Anstieg von 6,2% auf 5,7% ab. Nachdem die Immobilienpreise seit 2011 viel stärker steigen als die mittleren Einkommen sind zarte Erschöpfungssignale in der Preisentwicklung am US-Immobilienmarkt erkennbar. 

    © Moody’s Analytics 

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0450-1.0480 dreht den Bias zu Gunsten des USD.                  
     
    Viel Erfolg! 
     




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Terror in London – Risikoaversion? Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0792 (07.20 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0776 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.35. In der Folge notiert EUR-JPY …

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