checkAd

     504  0 Kommentare Japans Notenbankchef sieht keinen Grund für Ende der lockeren Geldpolitik

    TOKIO (dpa-AFX) - Der Chef der japanischen Notenbank, Haruhiko Kuroda, sieht derzeit keinen Grund zur Straffung der extrem lockeren Geldpolitik in Japan. Bloß weil es Zinsanhebungen andernorts gebe, werde man den Zielwert für die langfristigen Zinsen nicht anheben, sagte Kuroda am Freitag bei einer Konferenz in Tokio. Es gebe derzeit auch keinen Grund, die kurzfristigen Zinsen zu erhöhen.

    Bei ihrer jüngsten Zinsentscheidung Mitte März hatte die Bank von Japan ihre Geldpolitik unverändert beibehalten. Die japanischen Währungshüter versuchen bislang vergeblich, die jahrelange Deflation dauerhaft zu überwinden und den Wachstumsmotor anzukurbeln. Ihr Ziel ist eine Inflationsrate von zwei Prozent, das sie jedoch wiederholt nach hinten schieben mussten. Seit Februar 2016 gilt ein negativer Zinssatz von minus 0,1 Prozent.

    Zudem kauft die Bank von Japan ähnlich wie die Europäische Zentralbank (EZB) in erheblichem Umfang Wertpapiere, um die Marktzinsen niedrig zu halten und die Kreditvergabe an Unternehmen anzukurbeln. Selbst wenn sie das Volumen der Käufe künftig reduzieren würde, sei es für die Notenbank angesichts eines enger werdenden Angebots möglich, damit den gleichen Einfluss auf die Anleihezinsen zu erzielen, sagte Kuroda am Freitag. Man werde nicht die Kontrolle über den langfristigen Zins verlieren.

    Im Gegensatz zu anderen Notenbanken hat sich die Bank von Japan einen Zielwert für die Rendite zehnjähriger Staatspapiere gesetzt. Diese soll demnach ungefähr bei null Prozent liegen. Experten gehen von einem Toleranzbereich zwischen minus 0,1 und plus 0,1 Prozent aus.

    Anfang Februar war die Rendite jedoch zwischenzeitlich über 0,15 Prozent geklettert, nachdem eine Anleiheemission für den japanischen Staat ungünstig verlaufen war. Erst nachdem die Notenbank für Anleihen mit bestimmten Laufzeiten Kaufbereitschaft in unlimitierter Höhe signalisiert hatte, beruhigte sich die Lage am Rentenmarkt und die Renditen fielen wieder zurück./tos/jkr/stb





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX
    Japans Notenbankchef sieht keinen Grund für Ende der lockeren Geldpolitik Der Chef der japanischen Notenbank, Haruhiko Kuroda, sieht derzeit keinen Grund zur Straffung der extrem lockeren Geldpolitik in Japan. Bloß weil es Zinsanhebungen andernorts gebe, werde man den Zielwert für die langfristigen Zinsen nicht anheben, …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer