Aktien Europa
Gedämpfte Stimmung - Globale Geldpolitik wieder im Mittelpunkt
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die weltweite Geldpolitik vor Augen hat die Anleger am europäischen Aktienmarkt am Donnerstag etwas der Mut verlassen. Der Rückenwind, der den EuroStoxx 50 am Vortag auf den höchsten Stand seit Dezember 2015 getrieben hatte, ließ mit einer nur blassen Kursentwicklung an der Wall Street wieder nach. Der Leitindex der Eurozone stand am späten Vormittag 0,12 Prozent tiefer bei 3471,17 Punkten. Damit bleibt er aber auf Kurs für einen kräftigen Kursgewinn in diesem Monat. Bislang hat er im März rund viereinhalb Prozent zugelegt.
"Der Fokus liegt nun wieder auf den geldpolitischen Perspektiven", sagte Analyst Mike van Dulken von Accendo Markets. Während es in den USA Andeutungen gab, dass sich einige Währungshüter für ein noch schneller als bisher erwartetes Tempo bei den Zinserhöhungen aussprechen, kamen von der EZB Stimmen, die auf eine noch lange lockere Geldpolitik in Europa schließen lassen.
Vor diesem Hintergrund machten auch die Länderbörsen in Europa keine Sprünge. In Paris stand der CAC-40 mehr oder weniger unverändert bei 5070,03 Punkten. Der Londoner Leitindex FTSE 100 notierte am Tag nach dem offiziellen Brexit-Antrag knapp mit 0,09 Prozent im Plus bei 7380,32 Punkten.
Im Branchentableau stiegen Öl- und Gaswerte mit plus 0,90 Prozent am deutlichsten. Sie profitierten von einer Erholung beim Ölpreis, der als Reaktion auf neue Vorratsdaten aus den USA zuletzt wieder zugelegt hat. Am anderen Ende rangierten die Autowerte - vor allem wegen Daimler . Es wirkte sich dabei täuschend aus, dass die Papiere des Stuttgarter Autobauers ex Dividende gehandelt wurden.
In Zürich sorgte der Chemie- und Pharmakonzern Lonza mit einer Kapitalerhöhung zur Finanzierung einer Übernahme in den USA für Gespächsstoff. Anleger zeigten sich von der drohenden Gewinnverwässerung unbeeindruckt: Die Papiere stiegen um rund 1 Prozent.
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Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) zeigten sich derweil äußerst wechselhaft. Nach einem freundlichen Auftakt fielen sie zuletzt um fast 5 Prozent. Für Verstimmung bei den Anlegern sorgten Aussagen von Finanzchef Jyrki Tervonen, der im zweiten Geschäftsquartal weitere Preisrisiken sieht./mis