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    Medienportal im Wandel  2427  0 Kommentare BuzzFeed: Chefredakteur neu, Börsenpläne alt

    Einst mit lustigen Katzenvideos gestartet, hat sich das Medienportal BuzzFeed schnell zu einem der beliebtesten Websites im englischsprachigen Raum gemausert. Dass der Chef bislang eingegangene Übernahmeangebote stets abgelehnt hat, kommt nicht von ungefähr: Er will mit seinem Portal selbst an die Börse. 2018 soll es losgehen.  

    Ohne BuzzFeed hätte es "Grumpy Cat", eine ziemlich mürrisch dreinblickende Katze, nie zu so viel Ruhm und Ehre geschafft. Zusammen mit weiteren Artgenossen sorgte sie in der Anfangszeit des Medienportals für die meiste Unterhaltung der User. Auf journalistische Inhalte, zum Beispiel aus den Bereichen Politik oder Wirtschaft, wollte der Gründer Jonah Peretti zunächst gezielt verzichten. Unterhaltung und Spaß, darauf kam es an. Als Media Company for the Social Age (Medienunternehmen für das soziale Zeitalter) vermarktete er seine Plattform, deren wichtigstes Ziel es war, dass dort veröffentlichte Memes möglichst schnell und oft in den sozialen Netzwerken geteilt werden sollten. 

    Heute ist man bei BuzzFeed schon ein ganzes Stückchen weiter. Natürlich gibt es noch immer jede Menge kurzweiliges Entertainment, wie die Tasty-Kochvideos oder zahlreiche boulevardeske Listings über Gott und die Welt. Das redaktionelle Spektrum hat sich aber dennoch auch um ernstere Themen erweitert, die Seite gibt es nicht mehr nur auf Englisch, sondern auch auf Deutsch, Französisch, Spanisch und sogar Indisch.

    In Deutschland will der frisch gekürte Redaktionschef Daniel Deppert (Foto) zudem solche Schwerpunkte fokussieren, die bei BuzzFeed bislang eher wenig Aufmerksamkeit erzielten (wie etwa soziale Ungerechtigkeit und Rassismus) und diese auch über Ländergrenzen hinweg aufzubereiten. "Wir haben aber keine Ambitionen, etablierten Nachrichtenmedien Konkurrenz zu machen", sagte Drepper am Freitag gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur". Mit 150 Millionen Besuchern im Monat dürfte es den klassischen Newsportalen allerdings schwerfallen, BuzzFeed nicht als ernsthaften Wettbewerber wahrzunehmen. 

    Im Vergleich zu ihnen macht das Medienportal allerdings auch so manches anders. Neben den von der hauseigenen Redaktion erstellten Artikeln wird ein Großteil der Inhalte von den Usern selbst generiert. Dadurch kann es sich die Seite erlauben, komplett auf klassische Werbung zu verzichten, denn für ihre Veröffentlichungen müssen die Nutzer Geld bezahlen. Native Advertising nennt sich diese Form des Marketings, mit der BuzzFeed nach eigenen Angaben bereits im Jahr 2014 in die schwarzen Zahlen gekommen ist. Auf 1,7 Milliarden Dollar wurde der Wert des Unternehmen laut "n-tv" zuletzt geschätzt. 

    Wie die US-Seite "Axios" darüber hinaus erfuhr, plane Peretti nunmehr schon seit einiger Zeit, mit seinem Webportal im nächsten Jahr an die Börse zu gehen. Wohl aus diesem Grund dürfte er in der Vergangenheit regelmäßig eingegangene Übernahmeangebote großer Medienhäuser ausgeschlagen haben. Ganz autonom ist BuzzFeed dann aber auch wieder nicht. Seitdem der US-Konzern NBC im November letzten Jahres 200 Millionen Dollar in die Website investiert hat, ist er zu einem Drittel daran beteiligt. 





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