Blue Cap übertrifft die Erwartungen und macht für 2017 Lust auf mehr. Viel mehr…
Die Beteiligungsgesellschaft Blue Cap (WKN: A0JM2M / ISIN: DE000A0JM2M1) investiert überwiegend in süddeutsche mittelständische Nischenunternehmen und konzentriert sich dabei auf operativ tätige technologiegetriebene Gesellschaften mit bestehendem profitablem Kerngeschäft, die sich in Umbruch- oder Sondersituationen befinden. Im Klartext investiert man in sanierungsbedürftige oder insolvente Unternehmen, Konzernausgliederungen und in Gesellschaften mit ungelöster Unternehmensnachfolge. Die Tochterunternehmen werden eigenständig und unternehmerisch geführt.
Nachdem man im vergangenen Jahr aus der Insolvenz heraus die Vermögensgegenstände der Neschen AG übernommen hat, hinterlassen die Einsparungen und Synergieeffekte nun deutliche Spuren in der Blue Cap-Bilanz, wie die heute präsentierten vorläufigen Zahlen für 2016 belegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen vorläufigen Umsatz nach Erlösschmälerungen von 96,6 Mio. Euro (Vorjahr 79,8 Mio. Euro ) und ein vorläufiges EBITDA von 6,9 Mio. Euro (Vorjahr 5,7 Mio. Euro). Das EBIT wird bei 4,2 Mio. Euro (Vorjahr 3,7 Mio. Euro) und der Konzernjahresüberschuss nach Steuern bei 1,4 Mio. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro) liegen. Dabei wurde das operative Ergebnis (EBITDA und EBIT) um neutrale Erträge und Aufwendungen bereits bereinigt. Die Bilanzsumme ist angewachsen von circa 63,7 Mio. Euro auf circa 88,8 Mio. Euro. Das Eigenkapital wird zum 31.12.2016 voraussichtlich 21,1 Mio. Euro betragen.
Maßgeblich für den Anstieg von Umsatz und Bilanzsumme war vor allem die Akquisition der Neschen Gruppe, die zum 01.12.2016 in den Konsolidierungskreis der Blue Cap AG aufgenommen wurde, was zu einer Neubewertung von Blue Cap führen wird.
Der Bereiche Klebstoff- und Beschichtungstechnik entwickelte sich dann auch erwartungsgemäß positiv und in der Sparte Medizintechnik ist es gelungen Produktentwicklungen umzusetzen und für den Vertrieb notwendige Zertifizierungen abzuschließen – hier hatte ja die Tochter WISAP einige zeit schwer zu kämpfen. Der Bereich Produktionstechnik und der damit verbundene Sondermaschinenbau blieb hinter den Erwartungen zurück – die Tochter Gämmerler macht weiterhin Probleme und das in 2016 aufgelegte Restrukturierungsprogramm entfaltet noch nicht genügend Wirkung. Allerdings ist die Umsetzung auch noch für 2017 angedacht, so dass hier noch begründete Hoffnung auf einen Erfolg besteht.
Da es sich bisher nur um vorläufige Zahlen für 2016 handelt, kann man nicht wirklich großartige Einschätzungen abgeben, auch wenn eine Steigerung des EPS um 16,66% bzw. von 1,2 Mio. auf 1,4 Mio. € schon eine ordentliche Hausnummer ist, zumal Neschen erst seit Dezember 2016 konsolidiert wird, ein Großteil der Kosten für die Integration/Neuausrichtung jedoch schon in 2016 geleistet wurde.
Vergleich mit Warburg-Studie
Im Januar hatte Warburg Research
eine Analyse zu Blue Cap abgegeben und wenn man die nun vorgelegten Zahlen mit deren Annahmen vergleicht, so konnte sämtliche Einschätzungen übertroffen werden…
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Ein Beitrag von Michael C. Kissig
Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.
Bildquellen: Michael C. Kissig / dieboersenblogger.de