Zwei starke Frauen: Merkel und Trump
Eine kämpft für die EU - die andere für den Markenschutz ihres Vornamens
Am kommenden Dienstag wird Ivanka Trump in Berlin eintreffen. Anlass der Reise über den Ozean ist eine Einladung von Angela Merkel. Es geht um die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen in der Wirtschaft. Was könnte Ivanka Trump wohl dazu beitragen?
Bei dem zweitägigen W20-Frauengipfel wird die Tochter des Präsidenten und zugleich einflussreichste Beraterin des US-Präsidenten, außerdem Unternehmerin und auch Großerbin mit Angela Merkel und IWF-Chefin Christine Lagarde zusammentreffen. Es werden auch die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland und die niederländische Königin Maxima erwartet. Im Kanzleramt soll über gesellschaftliche Fragen und die Benachteiligung von Frauen in der Wirtschaft diskutiert werden ("Reuters"). Ivanka Trump könnte für interessanten Gesprächsstoff sorgen. Aktuell kämpft die berühmteste Tochter der Welt um die Anerkennung ihres Vornamens als Marke.
Der Vorname Ivanka erhielt durch die Tochter des US-Präsidenten einen großen Schub und immer mehr Babies tragen ihn. Mit der neuen Berühmtheit scheint er sich auch als Produktmarke bestens zu eignen - ähnlich wie Oprah oder Cher. Deshalb strebt Ivanka Trump nun einen rechtlichen Schutz ihres Vornamens an.
In China hätten Unternehmen schon versucht, sich den Namen Ivanka Trump zu sichern ("Bloomberg"). Jedoch hat Ivankas Unternehmen auch dort bereits Anträge auf Markenschutz gestellt. In den USA hatte ihr Unternehmen bereits im Dezember 2016 die Marke "Ivanka" für Modeartikel eintragen lassen.
Bislang tragen die Produkte von Ivanka Trump noch den Vor- und Nachnamen, was sich jedoch in Zukunft ändern könnte. Michelle Mancino Marsh, von der Anwaltskanzlei Arent Fox, sagte, dass noch keine "First Family" so sehr daran interessiert war ihren Namen aufgrund der Präsidentschaft ökonomisch auszuschöpfen. In Deutschland wäre ein solches Vorgehen auch vollkommen unvorstellbar: Angela Merkel als Modekollektion, Parfüm oder Marke für Hygieneprodukte - alles absolut absurd und unangemessen.
In Amerika ist das anders. Ivanka Trump kam mit einem berühmten Nachnamen und dem Markennamen Trump ins Amt. Nun ist ihr Vor- und Nachname täglich in den Nachrichten und die Position im Weißen Haus gibt ihr noch mehr Kraft, um das geistige Eigentum an ihrem Vornamen rechtlich zu beanspruchen. Jedoch gibt es auch Eintragungen von Personen, die auch Ivanka heißen, so Donna Tobin, Markenrechtsexpertin der New Yorker Kanzlei Frankfurt Kurnit Klein & Selz. Jeder, der zukünftig den Vornamen verwenden möchte, muss den Nachweis erbringen, dass er den Namen nicht missbraucht und Käufer täuscht.
Wesentlich schwieriger dürfte sich der Namensschutz von Ivankas Schwester Tiffany gestalten. Der Vorname ist wesentlich weniger einzigartig und in den USA bereits von exklusiven Schmuck bis künstlichen Weihnachtsbäumen gebräuchlich.
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Ivanka Trump könnte nächste Woche in Berlin aus dem Nähkästchen plaudern. Als Frau in der Wirtschaft und Politik hat sie es wirklich nicht einfach. Und zu guter Letzt, könnte ihre Mutter die Markenpläne durchkreuzen. Ivana Trump hatte sich schon vor Jahren die Rechte an ihrem Vornamen für Wein, Brillen und Schmuck gesichert und immerhin klingt Ivana sehr ähnlich wie Ivanka. Sicher ist jedoch, ob mit oder ohne Arbeitszimmer im Weißen Haus, die Familie Trump bleiben Unternehmer wie sie im Buche stehen.