checkAd

    ROUNDUP  583  0 Kommentare Erhebliche Frostschäden in deutschen Weingebieten

    BODENHEIM (dpa-AFX) - Der Frost der vergangenen Nächte hat die Winzer in den deutschen Weinanbaugebieten zum Teil massiv getroffen. "Von keinen Schäden bis zu einem Ausfall von 100 Prozent ist alles dabei", sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut am Freitag in Bodenheim nahe Mainz. Es sei außergewöhnlich, dass Reben in ganz Deutschland betroffen seien. "Von der Ahr bis nach Baden, von der Mosel bis nach Sachsen."

    Temperaturen mit mehreren Grad Minus seien für einen April nichts Ungewöhnliches, aber durch die sehr warmen Wochen zuvor seien die Rebstöcke zwei Wochen früher dran als sonst und hätten schon ausgetrieben. "Das war das Fatale", sagte Büscher.

    Der Präsident des Weinbauverbands Mosel, Rolf Haxel, berichtet von großen Schäden vor allem an den Burgundersorten. In manchen Lagen sei die Lage "katastrophal". Die Pfalz sei angesichts des Temperaturverlaufs mit Werten von minus vier und minus fünf Grad "mit zwei blauen Augen davongekommen", sagte Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße. Im Jahr 2011 seien die Schäden größer gewesen.

    Die Kälte hat oft die ersten Blätter zerstört, manchmal auch die Knospen. Wie groß die Einbußen bei der Ernte am Ende sind, kann laut den Experten noch nicht beziffert werden. Die betroffenen Winzer hoffen nun, dass die Reben Seitentriebe bilden. "Ob die Früchte tragen oder nicht, wissen wir aber nicht", sagte Haxel. Büscher ergänzte, es sei in diesen Hängen nur mit einem Bruchteil des Vollertrags zu rechnen. "Es wird in diesem Jahr auf jeden Fall weniger Wein geben als erhofft."

    Etliche Winzer hatten versucht, mit Hilfe von Windrädern oder Helikoptern die Luft zu verwirbeln, um die kalten Luftschichten mit wärmeren zu vermischen. "Bei minus sieben Grad geht das aber nicht mehr", sagte Büscher. Andere Winzer setzten auf Frostschutzfackeln. Diese könnten aber nur auf kleinen Flächen verwendet werden, weil pro Hektar Hunderte Fackeln benötigt würden, ergänzte Büscher.

    Winzer Reinhard Löwenstein aus Winningen an der Mosel steht derzeit kopfschüttelnd in seinen Weinbergen. "Das hat keine innere Logik. Da sind zwei Triebe direkt nebeneinander, beide gleich groß, einer ist kaputt, einer ist noch grün", sagte er. An anderen Stellen sehe er hingegen deutlich, wo Kaltluft den Berghang hinabgeflossen sein müsse, denn in einer Schneise von vier bis fünf Metern seien die Blättchen kaputt./jes/DP/mis





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Erhebliche Frostschäden in deutschen Weingebieten Der Frost der vergangenen Nächte hat die Winzer in den deutschen Weinanbaugebieten zum Teil massiv getroffen. "Von keinen Schäden bis zu einem Ausfall von 100 Prozent ist alles dabei", sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut am Freitag in …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer