Active Ownership (Stada) schlägt wieder zu

Aufsichtsratsvorsitzender soll Platz räumen!

Die Hauptversammlung der PNE Wind AG am 31. Mai 2017 dürfte spannend werden. Das Unternehmen hat jüngst über kommende Veränderungen im Aufsichtsrat berichtet, da die Wahlperioden von 3 Mitgliedern des 6er Aufsichtsrats mit Ablauf der kommenden Hauptversammlung enden. Die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Christoph Gross und Wilken Freiherr von Hodenberg werden ihre Aufsichtsratstätigkeit bei PNE Wind beenden und nicht erneut zur Wahl antreten.

Der Aufsichtsrat schlägt als Nachfolger Marcel Egger und Jens Kruse für die Wahl vor. Sowohl Kruse als auch Egger sind am Kapitalmarkt bekannt. Egger ist langjähriger Geschäftsführer und CFO der EUROKAI/EUROGATE-Gruppe. Kruse leitet den Bereich „Corporate Finance“ bei M.M. Warburg. Die Anregung; diese beiden Herren zur Wahl vorzuschlagen stammt aus dem Hause SPSW Capital GmbH. SPSW ist jüngst bei PNE Wind kräftig eingestiegen und hat die Anteile von Volker Friedrichsen im Wesentlichen übernommen.

Laut einer Stimmrechtsmitteilung hat sich bei dem Windprojektierer auch der Investor Active Ownership Capital (AOC) mit über 5 % beteiligt. AOC ist an der Börse seit STADA bestens bekannt. Bei dem hessischen Generika-Unternehmen hat AOC völlig verkorkste Strukturen aufgebrochen und für viel Wind gesorgt. Für AOC war STADA ein Riesenerfolg. Der Investor dürfte nunmehr viel Zeit für PNE Wind haben. Allerdings waren wir über die Mitteilung von PNE in Bezug auf Wahlvorschläge der neuen Aufsichtsratsmitglieder bei einer Personalie eher überrascht. Die Amtszeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Alexis Fries endet ebenfalls mit der nächsten Hauptversammlung. Fries hält keinerlei Aktien an PNE und dürfte auch keine Investorengruppe bei der Gesellschaft vertreten. Wir hätten durchaus erwartet, dass Fries nicht erneut zur Wahl antreten wird und sein Amt zur Verfügung stellt, um AOC einen Platz in diesem Gremium zu ermöglichen. Das ist laut Pressemitteilung aber nicht der Fall, da sich Fries erneut zur Wahl stellen will.

Wir halten dies für wenig zielführend und rechnen mit entsprechenden Gegenanträgen für die Hauptversammlung in Sachen Wahl des Herrn Fries. Der Aufsichtsrat begründet die Wahl von Fries unter anderem damit, „die Kontinuität der erfolgreichen Aufsichtsratsarbeit zu wahren und die Ausgewogenheit in den Funktionen innerhalb des Aufsichtsrates zu gewährleisten“. Das ist natürlich Unsinn. Der Aufsichtsrat besteht aus 6 Mitgliedern. 3 amtierende Mitglieder des Aufsichtsrats setzen ihre Arbeit fort. Kontinuität ist damit locker gewahrt. Das Argument ist schwachsinnig.