Gericht in Südafrika
Atomgeschäft mit Russland ist rechtswidrig
JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Ein Gericht in Südafrika hat Pläne für einen Ausbau des südafrikanischen Atomenergiesektors mit Russland für rechtswidrig erklärt. Der Ablauf sei verfassungswidrig, urteilte das Gericht am Mittwoch in Kapstadt. Medienberichten zufolge soll es um Absprachen in Höhe von umgerechnet rund 70 Milliarden Euro gehen.
Zwei Umweltschutzorganisationen hatten den Fall im Oktober 2015 vor Gericht gebracht. Sie warfen den Beteiligten vor, den offiziellen Rechtsweg umgangen zu haben. Demnach hätten die Verträge vor ihrem Abschluss im Parlament diskutiert werden sollen.
Geplant ist eine strategische Partnerschaft mit Russlands staatlichem Atomunternehmen Rosatom. Durch dieses hätte Russland Südafrika beim Bau eines neuen Kraftwerks unterstützt und einen Reaktor zur Forschung errichtet, wie die russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Rosatom war am Mittwoch zunächst zu keiner Stellungnahme bereit.
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Derzeit gibt es in Südafrika ein Atomkraftwerk. Mehr als 90 Prozent seines Energiebedarfs bezieht die regional führende Volkswirtschaft aus Kohle./psp/DP/tos