Zink
Konsolidierung läuft
Wie sich die Bilder gleichen. Kupfer, Blei, Nickel und auch Zink konsolidieren seit Wochen. Es fehlen schlichtweg nachhaltige Impulse, um eine neue Aufwärtsphase einleiten zu können. Die Rekordjagd im Industriemetallbereich ist (vorerst) vorüber; der Schwung dahin.
Kommen wir auf Zink zu sprechen und gehen zunächst einen Schritten zurück. Die Gründe für den Preisanstieg, der das Jahr 2016 über weite Strecken dominierte, waren vielschichtig. Zink befand sich in einer defizitären Phase, d.h. die Nachfrage war höher als das Angebot. Verstärkt wurde die Rally im vergangenen Jahr noch durch die Wahl D. Trumps bzw. seiner Wahlversprechen bezüglich Steuererleichterungen und umfangreicher Infrastrukturprogramme. Und Zink wird ja hauptsächlich zum Korrosionsschutz für Stahl und Eisen verwendet. Die interessante Gemengelage rief dann den nächsten Katalysator auf den Plan - Spekulanten.
Mittlerweile ist die Euphorie etwas aus dem Zinkpreis gewichen. Die Produktionskapazitäten (v.a. chinesische) wurden ausgeweitet. Der Nachfrageüberhang schrumpft. Das spekulative Interesse ist abgeebbt, da die Erwartungen hinsichtlich der Politik Trumps zurückgeschraubt wurden und der Realität w(e)ichen. Zudem mehren sich die Warnsignale aus China. Die letzten Konjunkturdaten wussten nicht zu überzeugen. Der Immobilienmarkt scheint ebenfalls abzukühlen. Die Baubranche gilt ja als wichtiger Nachfrager nach Stahl- und Eisenprodukten. Die Konjunktur in den USA läuft ebenfalls schleppend. Die aktuellen zum BIP waren eher ernüchternd.
Kurzum: Aktuell gibt es wenige preistreibende Argumente. Industriemetalle sehen sich einem schwierigen Umfeld gegenüber. Vor allem die offenen Fragen bezüglich der weiteren Perspektiven der chinesischen und US-amerikanischen Wirtschaftsentwicklung belasten. Wir erwarten in den nächsten Wochen und Monaten zunächst eine breit angelegte Seitwärtsbewegung. Bezogen auf Zink gehen wir bis auf weiteres von einem Verweilen in einer Spanne von 2.500 bis 2.900 US-Dollar je Tonne aus.
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