BP plc
Starke Quartalszahlen überraschen. Doch bringen sie auch die Wende?
Zwar sind noch nicht alle Quartalszahlen der Ölmultis bekannt (u.a. wartet der Markt noch auf RoyalDutchShell), doch spätestens nach den Zahlen von BP kann man ein Zwischenfazit wagen.
Im Vorfeld der aktuellen Quartalsberichtssaison gab es nicht wenige Analysten, die mit unterm Strich schwachen Quartalszahlen für die Ölkonzerne gerechnet hatten. Auch wir waren in Bezug auf den Jahresauftakt eher skeptisch. Insgesamt zeichnet sich jedoch ein positives Bild im Sektor ab. Exxon Mobil, Chevron und Total legten bereits sehr ordentliche Zahlen vor und übertrafen zum Teil die Analystenprognosen deutlich. Mit BP plc legte nun ein weiterer wichtiger Vertreter nach.
BP profitierte im März-Quartal einerseits von einem im Jahresvergleich deutlich höheren Öl-Preisniveau, anderseits erhöhte der Konzern aber auch die Ölproduktion um 5 %. Unterm Strich wiesen die Briten einen bereinigten Gewinn von 1,5 Mrd. US-Dollar aus. Der operative cashflow konnte im 1. Quartal 2017 gegenüber dem 1. Quartal 2016 auf 4,4 Mrd. US-Dollar gesteigert werden. Im Vorjahresquartal betrug dieser noch 2,2 Mrd. US-Dollar. Gleichzeitig betonte BP, dass man mit der Umsetzung der Großprojekte im Plan sei.
Aktuell ist noch nicht abzusehen, wie sich der weitere Verlauf des Jahres für die Ölbranche gestalten wird. Die Ölpreise stehen vor einem Richtungsentscheid. Sollte sich die OEPC samt Nicht-OPEC-Staaten zu einem adäquaten „Förderkürzungspaket 2.0“ durchringen können, würde das sicherlich die Chancen auf einen nachhaltigen Turnaround in der Branche erhöhen. Doch die OPEC ist uneins… Unabhängig davon ist aber mit dem starken Jahresauftakt eine gute Basis geschaffen worden.
Kommen wir zur Charttechnik. Die Zahlen von BP wurden vom Markt wohlwollend aufgenommen und schoben die Aktie zunächst an. Allerdings hängt die Aktie noch immer in ihrer Handelsspanne von 440 bis 470 GBp fest. In den letzten Wochen entwickelte sich innerhalb dieses Bereiches eine zähe Seitwärtsbewegung. Nachhaltige Impulse erwarten wir erst, wenn die Aktie ihre "Komfortzone" verlassen sollte. Ein Ausbruch über die 470 GBp würde ein übergeordnetes Kursziel von 500 bzw. 520 GBp offerieren. Im Bereich um 520 GBp thront unverändert das Doppel-Top aus dem Januar 2017. Unterhalb von 440 GBp würde sich weiteres Abwärtspotential eröffnen. Mögliche Bewegungsziele wären in diesem Fall die Unterstützungen bei um 410 GBp und 390 GBp.
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