Börse Stuttgart-News
Trend am Mittag
STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX bei 12.500 - Warten auf die Fed
Griechenland-Einigung führt zu Erleichterung
von Holger Scholze, Börse Stuttgart TV - Nachrichten
Nach monatelangen Verhandlungen legte Griechenland den Streit mit seinen Geldgebern um geforderte Reformen bei. Nun können weitere Gelder aus dem bis zu 86 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramm ausgezahlt werden. Daraufhin griffen Investoren auch wieder bei Anleihen des hoch verschuldeten Landes zu. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 5,989 Prozent. Allerdings gab es noch keinen Durchbruch bei der Frage größerer Schuldenerleichterungen, wie sie u.a. vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gefordert werden.
Die Nachricht sorgte trotzdem schon am späten Dienstagnachmittag für ein neues Allzeithoch des DAX. Dieses liegt nun bei 12.511,17 Punkten.
Heute kann das deutsche Börsenbarometer die gestrigen Gewinne gut behaupten und notiert zur Stunde bei 12.495 Zählern nur mit 0,1 Prozent im Minus.
Lesen Sie auch
Unterstützend wirken sich in diesen Tagen auch die vielen Firmenbilanzen aus. Bislang hat rund ein Drittel der europäischen Unternehmen Geschäftszahlen vorgelegt. Analysten rechnen für das erste Quartal mit einem durchschnittlichen Gewinnplus von knapp 14 Prozent. Damit würden die heimischen Konzerne mit der US-Konkurrenz auf Augenhöhe liegen.
Nun warten die Börsianer vor allem auf die Ergebnisse der aktuellen Fed-Sitzung. Die US-Notenbank wird diese am heutigen Abend, um 20:00 Uhr, veröffentlichen. Eine Zinsanhebung wird nicht erwartet. Experten rechnen jedoch mit einem Signal für einen solchen Schritt im Juni. Es dürfte interessant sein, wie die Währungshüter auf die zuletzt eher enttäuschenden US-Konjunkturdaten reagieren. Möglicherweise könnten dadurch auch Zinsspekulationen gedämpft werden.
Am Sonntag tritt dann in Frankreich der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron in der Stichwahl um das Präsidentenamt gegen Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National an. Letztere will über den Ausstieg ihres Landes aus der Euro-Zone abstimmen lassen. Macron möchte dagegen mit Reformen die Konjunktur ankurbeln Demoskopen sehen den unabhängigen Kandidaten weiterhin mit 60:40 deutlich vorn. Der Pariser Auswahlindex CAC 40 notierte gestern zweitweise so hoch wie zuletzt vor mehr als neun Jahren.