Heringsdorf und Tourismusbranche gegen Gasförderung auf Usedom
HERINGSDORF (dpa-AFX) - Die Gemeinde Heringsdorf, die Tourismusbranche auf der Insel Usedom und Umweltverbände haben den Gasförderungsplänen des Energiekonzerns Engie eine Absage erteilt. Die Gemeinden an der Außenküste seien Tourismusschwerpunkte in einer hochsensiblen Landschaft. Der Einstieg in die Gasförderung an der Küste Usedoms wäre unvereinbar mit den raumordnungspolitischen Zielen, teilten die Gemeinde Heringsdorf, der Insel-Tourismusverband, der Umweltverband Nabu, der Naturpark Usedom und der Hotelverband der Insel am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Es gebe eine klare Verpflichtung gegenüber den Bürgern, Urlaubern, Unternehmern und Arbeitgebern, die allesamt auf intaktes Ökossystem angewiesen seien.
Engie hatte Ende 2015 angekündigt, von der Insel aus Erdgas fördern zu wollen. Vor Usedom lagern rund elf Milliarden Kubikmeter Erdgas. Der Förderzeitraum des vor Usedom liegenden Sauergases würde rund 30 bis 40 Jahre betragen. Engie hat die Bergrechte an dem Bodenschatz, jedoch keine Fördergenehmigung. Seit Mitte der 1990er Jahre hatte der Vorgängerkonzern GDF Suez die Gasförderung vorangetrieben. Im Jahr 2001 scheiterte das auf der Insel umstrittene Vorhaben jedoch im Raumordnungsverfahren.
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Die Kritiker des Projektes verweisen darauf, dass der Tourismus auf der Insel eine hohe Wertschöpfung auf der Insel generiere und die Gefahr eines Unfalls den wichtigsten Wirtschaftszweig der Region erheblich treffen würde. "Dieses Risiko können, wollen und dürfen wir nicht tragen", heißt es in der Erklärung./mrt/DP/tos