BRENT C.O.
Erwartungen sind hoch; möglicherweise zu hoch
Wenn die OPEC am Donnerstag (25.05.) zusammenkommt, muss sie genau das umsetzen, was sich der Markt von diesem Treffen erwartet. Die Entwicklung der Ölpreise in den letzten Handelstagen weist sozusagen den Weg. Alles andere als ein Beschluss zur Verlängerung der Förderkürzungen wäre ein Tiefschlag, von dem sich der Markt wohl nicht so schnell erholen würde.
Die OPEC-Staaten sind Getriebene. Zum einen stellte sich nach dem November-Beschluss noch nicht der gewünschte Erfolg ein. Die Verknappung des Angebots gelang nur leidlich. Zwei Punkte waren hierfür ausschlaggebend – die schwache Nachfrage und eine florierende US-Rohölproduktion. Vor allem die anziehende US-Rohölproduktion dürfte auch in Zukunft ein wesentlicher Faktor bleiben und den Erfolg etwaiger OPEC-Maßnahmen schon einmal per se in Frage stellen. Sei es drum. Der Markt preist offensichtlich eine erneute Einigung ein und hofft zudem, dass es der OPEC gelingen wird, auch wichtige Produzenten außerhalb der OPEC (etwa Russland) für dieses Unterfangen zu gewinnen.
Kurzum: Die Erwartungshaltung so kurz vor dem OEPC-Treffen ist hoch. Alles andere als eine Einigung über neue Maßnahmen, die zudem in einem adäquaten Ausmaß beschlossen werden müssen, wäre eine herbe Enttäuschung. Doch selbst, wenn die OPEC neue Maßnahmen auf den Weg bringen sollte, ist deren Erfolg keinesfalls garantiert… Aber der Ölmarkt zeigt sich in Partylaune. Das Ergebnis der Wahl im Iran heizt diese zu Wochenbeginn noch einmal an.
Wir stufen die Situation bei Brent C.O. weiterhin als fragil ein und präferieren unverändert die Seitenlinie. Preise oberhalb von 53,5 US-Dollar offerieren nun aus charttechnischer Sicht die Fortsetzung der Erholung bis in den Bereich um 57,0 US-Dollar. Unterhalb von 50,0 US-Dollar rückt das vorherige Verlaufstief bei 47,5 US-Dollar wieder in den Fokus. Aktuell notiert Brent C.O. bei 54,0 US-Dollar.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Weitere Artikel des Autors
Unser kostenloser Newsletter-Service