Alno
Und der nächste Hammer!
Liebe Leser,
der wirtschaftlich angeschlagene Küchenhersteller Alno kommt einfach nicht zur Ruhe. Nun teilte das Unternehmen per Ad hoc mit, dass der langjährige Vorstandsvorsitzende Max Müller sein Amt zum Monatsende niederlege.
Nicht wirklich überraschend
Die Nachricht traf den Markt ziemlich unvorbereitet, wie der prompte Kurssturz der Alno-Aktie um rund 5 % zeigt. Dabei deuteten sich im vergangenen Herbst bereits erste Risse zwischen dem Altvorstand und dem Großaktionär Tahoe an, der zum Unternehmensimperium der bosnischen Hastor-Familie gehört.
Denn der Vorstand bezeichnete das Übernahmeangebot von Tahoe seinerzeit als zu niedrig. Insofern blieb eine Empfehlung der Konzernleitung an die Aktionäre aus, die Offerte anzunehmen, obwohl man gleichzeitig das geplante Engagement begrüßte. Da fragte man sich als außenstehender Beobachter schon damals: Was ist denn hier los?
Volle Kontrolle
Nachfolger von Müller wird der aktuelle Finanzchef Christian Brenner, der im Dezember CFO Ipek Demirtas ablöste und als Tahoe-Vertrauter gilt. Zudem besitzt der Investor die Stimmenmehrheit im Aufsichtsrat. Mit anderen Worten: Die Hastor-Tochter hat nun die volle Kontrolle über die Geschäfte des Küchenherstellers. Wir werden sehen, was dies für die Zukunft des Unternehmens bedeutet.
Diese Entwicklung dürfte auch den scheidenden Chef interessieren. Denn er bleibt der Alno AG – ich zitiere – „weiterhin für Sonderprojekte und Mandate ausländischer Tochtergesellschaften sowie als Aktionär und Darlehensgeber verbunden.“ Es bleibt zu hoffen, dass Herr Müller sein investiertes Kapital eines Tages wiedersieht. Denn in diesem Fall würden auch alle übrigen Alno-Aktionäre profitieren, weil dann der Turnaround gelungen wäre.
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Ein Beitrag von Mark de Groot.