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    Deutsche Anleihen legen zu - Draghi  989  0 Kommentare Lockere Geldpolitik weiter nötig

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag nach Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, Auftrieb bekommen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum frühen Abend um 0,30 Prozent auf 162,30 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel um 0,03 Prozentpunkte auf 0,29 Prozent.

    Draghi gab Hoffnungen auf eine baldige geldpolitische Normalisierung einen Dämpfer und brachte damit die Renditen deutscher Papiere unter Druck. "Wir bleiben fest davon überzeugt, dass ein außergewöhnliches Maß an geldpolitischer Unterstützung, einschließlich unserer Forward Guidance, immer noch nötig ist", sagte der EZB-Präsident in Brüssel vor Vertretern des Europaparlaments.

    Mit der "Forward Guidance" ist eine geldpolitische Steuerung über Ankündigungen zur künftigen Geldpolitik gemeint. Zuletzt wurde seitens der EZB immer wieder betont, dass die Leitzinsen noch weit über das bis mindestens zum Jahresende geplante Anleihekaufprogramm hinaus auf dem derzeitigen oder auf einem niedrigeren Niveau verbleiben werden. Einige Experten erwarten, dass die EZB bald etwas an dieser Formulierung ändern könnte.

    Besonders deutliche Bewegung am Rentenmarkt gab es bei italienischen Papieren, deren Risikoaufschläge gegenüber Bundesanleihen deutlich zulegten. Am Markt hieß es, Grund sei ein Interview mit Italiens Ex-Premierminister Matteo Renzi gewesen. Der Zeitung "Il Messaggero" hatte dieser gesagt, dass vorgezogene Parlamentswahlen zu etwa gleicher Zeit wie in Deutschland, also im Spätsommer, Sinn ergäben und die politische Unsicherheit reduzierten.

    An den Finanzmärkten wurde Renzis Auffassung offensichtlich nicht geteilt. Die Renditen italienischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stiegen bis zum frühen Abend um 0,09 Prozentpunkte auf 2,17 Prozent. Dies war mit großem Abstand der deutlichste Renditeanstieg im Euroraum. Nach derzeitigen Planungen finden in Italien erst im Frühjahr 2018 Parlamentswahlen statt./tos/he




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