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     1272  0 Kommentare Erdgas - Preisrückgang wird Explorationskosten drücken

    Der Rückgang der Erdgaspreise, der viele Produzenten dazu veranlasst hat, ihre Aktivitäten einzuschränken, hat jetzt auch laut den größten Erdgasproduzenten in Kanada eine Bremswirkung auf die galoppierenden Explorationskosten.

    Encana Corp., Canadian Natural Resources Ltd. und viele kleinere Produzenten halten zur Zeit aufgrund einer Kombination aus niedrigeren Erdgaspreisen und der Kosteninflation bei den Service-Unternehmen, einschließlich der Betreiber von Bohranlagen, Explorationsprogramme zurück. Diese Kosten haben sich in den letzten paar Jahren um 35% erhöht. Die Betriebskosten auf den Ölfeldern in West-Kanada sind jetzt die höchsten in der Welt.

    "Wir sehen aber jetzt den Beginn eines Kostenrückgangs", sagte letzte Woche Randy Eresman, EnCanas CEO, außerhalb einer Konferenz, die von der Canadian Association of Petroleum Producers organisiert wurde. EnCana hat im Februar 2006 ihr Budget um 800 Millionen USD gekürzt.

    Bei einer Absicherung von 95% seiner Produktion durch Hedging-Verträge, die einen Mindestpreis von 7,30 USD pro 1 Million British Thermal Units (ungefähr 1000 Kubikfuß Erdgas) garantieren, sieht EnCana jetzt eine Möglichkeit, aus den frei werdenden Bohrgeräten einen Vorteil zu ziehen.

    Laut John Langille, Vize-Vorsitzender von Canadian Natural, bedeute ein Rückgang der Explorationsaktivitäten in der Branche eine geringere Auslastung der Service-Unternehmen auf den Ölfeldern. Folglich müssten die Kosten sinken.

    Canadian Natural hat die Bohrarbeiten für viele Erdgasquellen aufgeschoben und wird seine Pläne ändern, falls der Erdgaspreis weiterhin schwach bleibt.

    Kanadas oberste Energieaufsichtsbehörde, das National Energy Board (NEB), warnte letzte Woche, dass Nordamerika Ende August einer Erdgasschwemme gegenüber stehen könnte, wenn die Erdgasspeicherkapazitäten zum ersten Mal überschritten werden. Nach Schätzungen des NEB bestehen in Nordamerika Speicherkapazitäten für ungefähr 3,8 Billionen Kubikfuß Erdgas. Dieser Punkt wird im September erreicht sein, wenn der Verbrauch aufgrund der nachlassenden Sommerhitze in den USA zu sinken beginnt. Zwischen September und November müssten dann täglich ungefähr 620 Milliarden Kubikfuß Erdgas einen Speicherplatz oder einen Verbraucher finden. Die Speicherbestände wurden im letzten Winter nicht sehr stark abgebaut, da die Durchschnittstemperaturen in Nordamerika um ungefähr 10% über den Normalwerten lagen.

    Dies reduzierte bereits den Preis auf die Hälfte des Dezember-Niveaus. Das NEB prognostiziert jetzt Preise von 5 USD pro 1 Million British Thermal Units bevor es wieder zu einem Anstieg kommt.

    Der Preis für die Juli-Auslieferung stieg letzte Woche an der New York Mercantile Exchange um 0,42 USD pro 1 Million British Thermal Units, da für die USA heißeres Sommerwetter vorhergesagt wird. Der steigende Einsatz von Klimaanlagen wird dann einen höheren Stromverbrauch zur Folge haben.

    Jim Buckee, CEO der Talisman Energy Inc., sagte, dass sein Unternehmen die Ausgaben nicht reduziere. Er erwarte aber, dass andere Unternehmen ihre Explorationsprogramme bis zur Erholung der Erdgaspreise aufschieben. Herr Buckee hörte bereits, dass Bohranlagen frei werden.

    Talisman ist von der Kosteninflation nicht so sehr betroffen, da es langfristige Verträge abgeschlossen hat und seine Projekte bereits bei einem Gaspreis von 4 USD wirtschaftlich sind. Trotz des letzten Preisanstiegs bleiben die kurzfristigen Aussichten für diesen Rohstoff laut Herrn Buckee ungewiß. "Es könnte gegen Ende des Sommers ziemlich schlecht aussehen, falls die Hurrikan-Saison in den USA nicht so schlimm wie erwartet ausfällt und der Sommer kühler als normal sein wird. Gegen Ende Oktober fängt dann alles wieder von vorne an. Ich denke nicht, dass es einen Grund zum Verzweifeln gibt. Wir verdienen noch reichlich Geld bei diesen Preisen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte man uns für 6 USD pro 1 Million British Thermal Units beneidet, " erklärte Herr Buckee.

    Dennoch hat die Ungewißheit über die Erdgaspreise den Kurs der Erdgasproduzenten gedrückt. EnCana hat gegenüber letztem Jahr 0,5%, Talisman 15% und Canadian Natural 8% eingebüßt.

    Unterdessen korrigierte die Canadian Association of Oilwell Drilling Contractors ihre Schätzung der Anzahl an Quellen, die dieses Jahr in West-Kanada gebohrt werden von mehr als 26.000 auf 23.800.



    Verfasst von 2Sven Olsson
    Erdgas - Preisrückgang wird Explorationskosten drücken Der Rückgang der Erdgaspreise, der viele Produzenten dazu veranlasst hat, ihre Aktivitäten einzuschränken, hat jetzt auch laut den größten Erdgasproduzenten in Kanada eine Bremswirkung auf die galoppierenden Explorationskosten. Encana Corp., …