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    Nach dem Lehman-Kollaps  3151  0 Kommentare Droht eine Versicherungs-Krise?

    Kreist der Pleitegeier weiter über der Wall Street? Gestern kollabierte die Investmentbank Lehman Brothers. Die US-Regierung hat sich dieses Mal geweigert, die Risiken der Bank abzuschirmen und somit einen Verkauf beispielsweise an die britische Barclays oder die Bank of America möglich zu machen.

    Die bange Frage ist jetzt: Was passiert mit dem Versicherungsriesen American International Group (AIG), der gestern über 60 Prozent seines Börsenwertes verloren hat und ebenfalls vor der Pleite stehen könnte. MoodyŽs, Standard & PoorŽs und Fitch haben ihr Kreditranking für die AIG herabgestuft – die Bonität des Unternehmens wird nun also schlechter bewertet. Marktbeobachter befürchten, dass Kunden der Versicherung Kapital abziehen könnten und somit die Überlebensfähigkeit des Konzerns gefährden.

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    Kaffesatzlesen

    Elmar Helten, Präsident des bayerischen Finanzzentrums und Experte für Versicherungswirtschaft, sagte gegenüber Euro am Sonntag Online: „Ob der Staat der größten Versicherung im Land zur Hilfe kommt oder nicht, das ist Kaffesatzlesen. Ich würde aber eher ja als nein sagen.” Das größte Problem der AIG seien die Kreditversicherungen, die Risiken von Banken und Investmentgesellschaften abdeckten, sagt Helten. Wenn die Kredite von den Kunden der Banken nicht mehr bedient werden könnten, dann setze der Versicherungsschutz ein.

    "Auswirkungen auf den deutschen Markt sind gering"

    Die Auswirkungen einer möglichen amerikanischen Versicherungskrise auf den deutschen Markt schätzt Helten gering ein, da das Kreditversicherungsgeschäft in Deutschland sehr klein sei. „Meines Erachtens wären die Auswirkungen auf Deutschland nicht sehr groß, wenn es tatsächlich zu einer Pleite der AIG kommen sollte”, sagt Helten.

    Deutsche Unternehmen könnten aber insofern involviert sein, als diese – vor allem Dax-Unternehmen – beispielsweise Managerhaftpflichtversicherungen bei der AIG abgeschlossen hätten. „ Die haben dann keinen Versicherungsschutz mehr, wenn AIG Pleite geht”, sagt Helten.

    Nach Einschätzung des Versicherungs-Experten könnten aber auch die deutschen Rückversicherer betroffen sein. „Um zu beurteilen, wie stark beispielsweise die Münchner Rück hier involviert ist, müsste man wissen, wer bei wem rückversichert ist. Das wird aber in keiner Bilanz offen gelegt”, sagt Helten und fügt hinzu: „Auch Erstversicherer betreiben zum Teil Rückversicherungen. Man kann also auch die Frage stellen: Hat vielleicht auch die Allianz Risiken der AIG im Rückversicherungsportefeuille?”. (ben)


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