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    ROUNDUP 3  3271  0 Kommentare Daimler peilt nach Milliardenverlust wieder Gewinn an

    (neu: weitere Aussagen aus der Pressekonferenz und Details)

    STUTTGART - Der Stuttgarter Autobauer Daimler richtet nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr den Blick nach vorn. ´Nach der kontrollierten Defensive 2009 spielen wir ab 2010 wieder auf Angriff´, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. ´Wir kommen mit hohem Drehmoment aus der Krise´. Der Premiumhersteller peilt in diesem Jahr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 2,3 Milliarden Euro an. Wegen des schwachen ersten Halbjahrs musste der Dax-Konzern 2009 einen EBIT-Verlust von 1,5 Milliarden Euro verbuchen.

    Unterm Strich fuhr der Hersteller von Personenwagen, Lastwagen, Transportern und Bussen sogar ein Minus von 2,6 Milliarden Euro ein. Im Jahr zuvor hatte Daimler noch 1,4 Milliarden verdient. Der Umsatz sank von 98,5 Milliarden auf 78,9 Milliarden Euro. Der Absatz ging konzernweit um ein Viertel auf 1,55 Millionen Fahrzeuge zurück. Besonders stark fiel der Rückgang bei den Lastwagen und Transportern mit jeweils über 40 Prozent aus. Die Personenwagensparte Mercedes-Benz Cars gab um 14 Prozent auf 1,09 Millionen Fahrzeuge nach.

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    BÖRSE REAGIERT SCHOCKIERT

    An der Börse wurden die Zahlen enttäuscht aufgenommen. Die Papiere gerieten im Vormittagshandel mit einem Abschlag von über acht Prozent massiv unter Druck. In ersten Reaktionen wurden die Zahlen mit ´gruselig´ kommentiert. Daimler habe durch die Bank jede Schätzung verfehlt. ´Am schlimmsten ist aber, dass keine Dividende gezahlt werden soll. Allein das ist für jeden Fonds ein Grund sich jetzt von der Aktie zu trennen´, sagte ein Händler. Das EBIT-Ziel für 2010 liege rund 20 Prozent unter den Konsensschätzungen, schrieb Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley in einer Studie.

    Im laufenden Jahr hofft Daimler-Chef Zetsche, dessen Vertrag am Vortag um drei Jahre verlängert wurde, auf ein weltweites Marktwachstum von drei bis vier Prozent bei den Personenwagen. Die eigenen Marken sollten dabei Marktanteile hinzugewinnen. Auch bei den Lastwagen, Transportern und Bussen soll es Steigerungen zum Vorjahr geben. Damit solle es auch beim Umsatz wieder nach oben gehen, ohne dass aber das Niveau von 2008 erreichbar wäre. Konkreter wollte Zetsche auch auf mehrfache Nachfragen nicht werden. ´Wir sehen das Primat bei der Profitabilität´, erläuterte Zetsche den Fokus auf den EBIT-Ausblick.

    PERSONENWAGEN MACHEN GEWINN

    Allein 1,5 Milliarden Euro des angepeilten Ergebnisses soll die Personenwagensparte mit den Marken Mercedes-Benz, Smart, Maybach und AMG beisteuern. Rund 200 Millionen Euro soll mit dem Verkauf von Lastwagen erzielt werden. Die Personenwagensparte hatte im zweiten Halbjahr 2009 vor Zinsen und Steuern wieder Gewinne erzielt. Das Geschäft mit den Lastwagen blieb dagegen im ganzen Jahr 2009 auf operativer Ebene in den roten Zahlen.

    Im vergangenen Jahr lasteten unter anderem die Einschnitte im Lastwagengeschäft in Japan und Nordamerika sowie die endgültige Trennung von der früheren US-Tochter Chrysler auf der Bilanz. Zusätzliche negative Auswirkungen könnten aus der Beteiligung am Flugzeug- und Rüstungskonzern EADS entstehen. Mit einer Entscheidung im Streit um die Finanzierung des Militärtransporter A400M rechnet Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber noch vor März.

    DIVIDENDE GESTRICHEN

    Wegen der negativen Geschäftsentwicklung will Daimler für 2009 auf eine Dividende verzichten (Vorjahr: 0,60 Euro). Für das laufende Jahr wurde aber wieder eine Dividende in Aussicht gestellt. Am Sparkurs, durch den im vergangenen Jahr 5,3 Milliarden Euro eingespart wurden, will das Management festhalten. Neben Kurzarbeit, der bis Juni vereinbarten Arbeitszeitverkürzung und geringeren Ausgaben, soll auch ein ´organischer´ Stellenabbau zu den Kostenkürzungen beitragen. Es werde Abfindungsangebote auf freiwilliger Basis geben, sagte Zetsche. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Beschäftigten weltweit um 16.800 auf 256.400 Mitarbeiter. Für das europäische Nutzfahrzeuggeschäft schloss Spartenchef Andreas Renschler aber eine Umstrukturierung wie in den anderen Regionen aus.

    Im Krisenjahr 2009 war auch immer wieder Kritik an der Daimler-Führungsriege aufgekommen. Die Verträge von Zetsche, Renschler und dem Entwicklungsvorstand Thomas Weber wurden aber allesamt bis 2013 verlängert. Zudem rückt der Zetsche-Vertraute Wolfgang Bernhard in das Leitungsgremium auf und verantwortet dort künftig Einkauf und Produktion der Personenwagensparte. ´Unsere Führungsmannschaft steht´, sagte Zetsche./gl/sba/dct/sk

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