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    ROUNDUP2  20942  0 Kommentare Conergy mit neuer Hoffnung auf schwarze Zahlen - Börse jubelt

    (Neu: aktualisierter Aktienkurs, Aussagen des Unternehmenschefs)

    HAMBURG - Nach dem ersten Quartalsgewinn seit der Beinahe-Pleite 2007 blickt das Hamburger Solarunternehmen Conergy optimistisch in die Zukunft. Im laufenden Jahr will die im TecDax notierte Gesellschaft erstmals seit Jahren wieder operativ schwarze Zahlen schreiben, wie Vorstandschef Dieter Ammer am Donnerstag bekräftigte. Er äußerte sich im Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX zuversichtlich, mit dem positiven Trend im Rücken die Refinanzierungsverhandlungen mit den Banken wie geplant noch im ersten Quartal abschließen zu können. An der Börse kamen die Conergy-Nachrichten bestens an - die in den vergangenen Jahren abgestürzte Aktie gewann bis zum frühen Nachmittag gut 13 Prozent auf knapp 0,85 Euro. Zu Hochzeiten war die Aktie knapp 23,40 Euro wert.

    Die Refinanzierung bezeichnete der frühere Tchibo-Manager als die letzte große Aufgabe in seiner Ende Juli zu Ende gehenden Amtszeit. Insgesamt geht es um 340 Millionen Euro, die in den kommenden anderthalb Jahren fällig werden. Anfang des Jahres war es Conergy nach monatelangen Auseinandersetzungen gelungen, den für das Unternehmen existenzbedrohenden Langzeitvertrag mit seinem Lieferanten MEMC neu zu verhandeln. Conergy sieht das als Befreiungsschlag, weil damit erst eine wettbewerbsfähig Produktion in der Fabrik in Frankfurt an der Oder möglich geworden sei.

    MEHR ALS DIE HÄLFTE DES UMSATZES AUCH IM KRISENJAHR IM AUSLAND

    Im vierten Quartal erwirtschaftete Conergy nach eigenen Angaben ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 28 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen auch von der Einigung mit MEMC, weil eine zwischenzeitlich abgeschriebene Anzahlung wieder aufgewertet werden konnte. Im Gesamtjahr verringerte sich der Verlust um 80 Prozent auf 36,8 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein um zwei Drittel niedrigerer Verlust von 81,1 Millionen Euro.

    Der Umsatz sank nach einem enttäuschenden Jahresbeginn um 38 Prozent auf 600,9 Millionen Euro. Allerdings gab es im vierten Quartal dank der zum Jahresende boomenden Nachfrage in Deutschland wieder eine positive Tendenz. Im Ausland blieb die Nachfrage für die gesamte Branche hingegen schwach, dennoch erzielte Conergy auch 2009 nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte seiner Erlöse außerhalb des Heimatmarktes. ´Wenn wir die Sondersituation in Spanien und unseren Rückzug aus Südkorea abziehen sind wir auf unseren Kernmärkten sogar gewachsen´, sagte Ammer. Im Ausland sieht er große Wachstumschancen. So gebe es etwa in Frankreich, Italien und den USA neue Förderprogramme. ´Dort sind wir gut aufgestellt.´

    AUSWIRKUNG VON NIEDRIGERER SOLARFÖRDERUNG NOCH UNKLAR

    Dagegen werde der deutsche Markt auch wegen der von der Bundesregierung geplanten Senkung der Einspeisevergütung an Bedeutung verlieren. Welche Auswirkungen das für Conergy haben wird, sei noch nicht zu beziffern, sagte Ammer. Er verwies aber auch auf die aus seiner Sicht positiven Aspekte der geplanten Änderungen wie die vorgesehene stärkere Förderung des Eigenverbrauchs von Solarstrom. ´Das ist ein sehr interessanter Ansatz´, sagte Ammer. Conergy will dazu Anfang März ein Pilotprojekt starten.

    Keine große Belastung erwartet der Conergy-Chef von den geplanten kräftigen Einschnitten bei Freiflächenanlagen auf Ackerböden. ´Damit machen wir in Deutschland lediglich einen Umsatz von 5 Prozent´, sagte Ammer. Ab Juni sollen nach derzeitigem Stand die Änderungen in Kraft treten. Bis dahin erwartet Ammer in Deutschland einen anhaltenden Boom. ´In den ersten beiden Quartalen rechnen wir mit einem guten Geschäft´, sagte Ammer. Vor diesem Hintergrund hielt er das Ziel aufrecht, endlich wieder einen Jahresgewinn zu erzielen.

    Seit der Beinahe-Pleite 2007 leitet der frühere Tchibo-Manager Ammer das von ihm selbst gegründete Unternehmen. Er verordnete einen harten Restrukturierungskurs und trennte sich sich von zahlreichen Geschäftsfeldern. Im Sommer gibt er den Vorstandsposten an den früheren Infineon-Manager Andreas von Zitzewitz ab./nl/stb/sk

    --- Erik Nebel, dpa-AFX ---


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