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    Öl der Zukunft  81659  0 Kommentare Erster Wasserstoff-Aktienfonds anscheinend auf Erfolgskurs: Volumen in drei Wochen mehr als verdreifacht

    Das Fondsvolumen des weltweit ersten Wasserstofffonds hat sich innerhalb weniger Wochen mehr als verdreifacht. wallstreet:online sprach mit Gerd Junker von Grünes Geld Vermögensmanagement und befragte Analysten.

    Der wahrscheinlich erste grüne Wasserstoff-Aktienfonds der Welt nennt sich "GG Wasserstoff" (WKN: A2QDR5) und kommt aus dem unterfränkischen Aschaffenburg. Der Fonds wurde von der Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH gemeinsam mit der Service-KVG Hansainvest am 15. Dezember 2020 lanciert. wallstreet:online berichtete darüber bereits Mitte Dezember:

    Der Investmentfonds investiert mindestens 51 Prozent seines Anlagevermögens in Wasserstoff-Aktien wie beispielsweise Plug Power, Fuelcell Energy oder Nel Asa. Bei den Anlegern scheint das gut anzukommen, denn das Fondsvolumen ist innerhalb von nun drei Wochen von rund eine Million auf mehr als 3,6 Millionen Euro gestiegen. Die starken Zuflüsse überraschen jedoch kaum, denn bislang konnten Kleinanleger, die in den grünen Wasserstoff-Sektor investieren wollten, dies nur zum Beispiel durch risikoreichere Einzelaktien oder Zertifikate tun.

    Rückblick: Wie kam es eigentlich dazu, dass ein mittelständischer auf nachhaltige Geldanlagen spezialisierter Vermögensverwalter aus Aschaffenburg, einer beschaulichen Stadt am bayrischen Untermain, den ersten Wasserstoff-Aktienfonds der Welt aufgelegt hat?

    Gerd Junker, Geschäftsführer der Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH gegenüber wallstreet:online: „Wir sind seit vielen Jahren als Vermögensverwalter im Bereich Clean-Tech tätig und führen dort im Rahmen einer Finanzportfolioverwaltung auch viele Aktiendepots von Kunden. Seit ca. zwei Jahren kamen vermehrt Nachfragen nach Wasserstoff-Anlagemöglichkeiten, aber es gab praktisch keine seriösen. Deshalb haben wir uns vor circa einem Jahr dazu entschlossen, einen eigenen Wasserstoff-Aktienfonds aufzulegen - natürlich mit einer KVG, in unserem Fall die HansaInvest.“

    Wie bewerten unabhängige Analysten den Fonds? Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, sagte gegenüber wallstreet:online: „Zunächst einmal kann man die Initiatoren des Fonds gratulieren. Sie haben auf ein ökologisches Zukunftsthema (Wasserstoff) eine ökologische Komponente (grün) aufgesattelt und sich so mit einem medienwirksamen Alleinstellungsmerkmal ausgestattet.“

    Der Analyst kritisiert jedoch die starke Konzentration des Fonds auf relativ wenige Werte mit hoher Gewichtung: „In die Top-10-Werte wurden mehr als 50 Prozent des Anlagevolumens investiert. Ob es dann auch noch zielführend ist, sich an Unternehmen wie ElringKlinger zu beteiligen und diese als Wasserstoffplayer zu deklarieren – das Unternehmen ist ungleich stärker vom Absatzerfolg von Verbrennern als von alternativen Antrieben abhängig – wage ich zu bezweifeln.“

    Auf die Frage, warum der GG Wasserstoff ein noch recht überschaubares Fondsvolumen habe, erklärte Junker: „Das Seed-Money ist aus technischen Gründen leider verzögert zugeflossen beziehungsweise fließt erst noch zu. Wir sind mit den Zuflüssen in den ersten Tagen, praktisch nur aufgrund der Presse-Mitteilung, jedoch sehr zufrieden. Realistischerweise sollte man aber drei bis fünf Jahren warten, um zu sehen, wie der Fonds vom Markt angenommen wird. Die Kosten in den ersten Jahren sind jedenfalls praktisch alle abhängig vom Fondsvolumen (kaum Fixkosten), so dass dem Anleger dadurch kein spürbarer Nachteil entstünde. Bleiben die Neumittelzuflüsse in der jetzigen Größenordnung sollte der Fonds in einem Jahr bei 30 bis 50 Millionen Euro liegen.“

    Grüner Wasserstoff wird mittels Elektrolyseuren und Strom aus regenerativen Energiequellen wie Wind-, Solar und Wasserkraft gewonnen. Das klimafreundliche Gas könnte zukünftig viele energieintensive Branchen wie die Stahl- und Luftfahrtindustrie sowie den Schwerlastverkehr dekarbonisiseren. Zusätzlich kann regenerativer Strom durch Wasserstoff zwischengespeichert werden. Deshalb wird es von vielen Experten als das Erdöl der Zukunft gesehen. Weltweit haben bereits mehr als 20 Staaten eine nationale Wasserstoff-Strategie beschlossen.

    Autor: Ferdinand Hammer





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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