Künstliche Intelligenz
Microsoft und AMD greifen an: Wird Nvidia als KI-Chip-King entthront?
Microsoft arbeitet gemeinsam mit Advanced Micro Devices (AMD) an der Expansion des Chipherstellers in den Bereich der Prozessoren für künstliche Intelligenz (KI). Sie wollen eine Alternative zu Nvidia bieten.
Der Softwareriese arbeite mit dem Chiphersteller AMD an einem eigenen Microsoft-Prozessor für KI-Workloads mit dem Codenamen Athena, berichtet Bloomberg und beruft sich auf Personen, die mit der Situation vertraut sind.
Frank Shaw, ein Microsoft-Sprecher, dementierte jedoch, dass AMD Teil von Athena sei. "AMD ist ein großartiger Partner", sagte er. "Sie sind jedoch nicht an Athena beteiligt."
Durch die Vereinbarung wollen die Unternehmen die KI-Verarbeitungsleistung erhöhen. Microsoft ist sowohl ein führender Anbieter von Cloud-Computing-Diensten als auch eine treibende Kraft bei der Nutzung von KI. Das Unternehmen hat zehn Milliarden US-Dollar in den ChatGPT-Hersteller OpenAI gepumpt und will sein gesamtes Software-Angebot um KI-Funktionen erweitern.
"Wir sind sehr begeistert von unseren Möglichkeiten im Bereich KI – das ist unsere strategische Priorität Nr. 1", sagte auch AMD-CEO Lisa Su während des Earnings Calls am Dienstag. "Wir befinden uns in einem sehr frühen Stadium der KI-Ära, und die Geschwindigkeit der Einführung und des Wachstums ist schneller als bei jeder anderen Technologie in der jüngeren Geschichte."
Trotz der Zusammenarbeit mit AMD beabsichtigt Microsoft, weiterhin eng mit Nvidia zusammenzuarbeiten. Nvidia ist der bevorzugte Chiplieferant für viele Anbieter von Tools für generative KI, darunter AWS von Amazon und Google Cloud. Auch Elon Musk hat sich Berichten zufolge Tausende der Prozessoren für sein junges KI-Unternehmen gesichert.
AMD-Aktien haussierten am Donnerstag und legten um über 6,5 Prozent zu. Die Titel haben seit Jahresbeginn rund 26 Prozent an Wert hinzugewonnen.
Analysten blicken positiv auf AMD. Der Konsens impliziert ein Aufwärtspotenzial von rund 17 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag. Für Morgan Stanley ist AMD für die zweite Hälfte dieses Jahres gut aufgestellt. "Die Investoren sind sehr skeptisch, was die Erholung im Bereich der Rechenzentren in der zweiten Jahreshälfte angeht, aber wir haben eine klare Sicht darauf, dass AMD in diesem Jahr einen Anteil an allen Cloud-Kunden gewinnen wird", so die Bank in einer Notiz vom 3. Mai.
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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion