USD/JPY-Short – Wann geht der Kursverfall des Yen zu weit?
Während sich die Wirtschaft in China sukzessive eintrübt, hellt sich die Stimmung in Japan deutlich auf. Das zeigt zum Beispiel die monatliche Umfrage von Reuters unter 500 großen japanischen Unternehmen, die zwischen...
- Stimmung in Japan verbessert sich deutlich
- Japanische Wirtschaft wächst stärker als erwartet
- Schwache Inlandsnachfrage bleibt ein Problem
- Yen zeigt weiterhin Schwäche
USD/JPY-Short – Wann geht der Kursverfall des Yen zu weit?
von Sven Weisenhaus
Während sich die Wirtschaft in China sukzessive eintrübt, hellt sich die Stimmung in Japan deutlich auf. Das zeigt zum Beispiel die monatliche Umfrage von Reuters unter 500 großen japanischen Unternehmen, die zwischen dem 1. und 11. August stattfand und deren Ergebnis gestern veröffentlicht wurde. Der daraus resultierende Reuters-Tankan-Index für die Stimmung der Hersteller stieg im August auf 12 Punkte, von zuvor 3, und der Index der Dienstleistungsunternehmen verbesserte sich von 23 auf 32 Zähler.
Japans Wirtschaft wächst deutlich stärker als erwartet
Bereits vorgestern wurde gemeldet, dass die japanische Wirtschaft das dritte Quartal in Folge gewachsen ist. Auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) stieg das Bruttoinlandsprodukts (BIP) im 2. Quartal 2023 um stolze 6,0 %, was einem Quartalszuwachs von 1,5 % entspricht. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 0,8 % gerechnet. Zum Jahresauftakt war die Wirtschaft annualisiert um 3,7 % bzw. zum Vorquartal um 0,9 % gewachsen.
Mit Blick auf die Grafik kann man jüngst ein kontinuierliches Erstarken der japanischen Wirtschaft erkennen. Zu verdanken war dies im vergangenen Quartal allerdings vor allem einer gestiegenen Auslandsnachfrage. Die Exporte legten dadurch um 3,2 % gegenüber dem Vorquartal zu. Und sie glichen eine zugleich schwächere Binnennachfrage aus, die um 0,3 % zurückging. Der private Konsum, der mehr als die Hälfte der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt ausmacht, sank sogar um 0,5 %.
Schwache Inlandsnachfrage bleibt ein Problem
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Offenbar zu Recht hatte die japanische Zentralbank noch Ende Juli darauf hingewiesen, dass auch das erhoffte Anziehen der Inflation nicht einer zunehmenden heimischen Nachfrage, sondern vor allem externen Faktoren zu verdanken sei (siehe „USD/JPY-Short – Ein abgesicherter Trade“). Und da dies von den aktuellen Daten bestätigt wurde, gehen die Märkte davon aus, dass die Bank of Japan (BoJ) wohl vorerst keine größeren Schritte in Sachen restriktiverer Geldpolitik unternehmen wird.
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