"Historischer Zinsentscheid"
EZB: Zinserhöhung um einen viertel Prozentpunkt auf 4,5 Prozent!
Die EZB nimmt den Fuß nur leicht vom Gaspedal: Der Leitzins (Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte) im Euroraum steigt um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent. Wie reagieren die Märkte?
- EZB erhöht Leitzins auf 4,5%.
- Einlagensatz steigt auf 4,0% - neues Rekordhoch .
- Anleger reagieren gelassen, DAX leicht im Plus.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für den Euroraum erneut angehoben: Die Währungshüter erhöhten den zentralen Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der EZB Geld leihen können, um 25 Basispunkte. Er liegt nun bei 4,5 Prozent. Seit Juli vergangenen Jahres hat die EZB den Leitzins damit zehn Mal in Folge angehoben.
Der Einlagensatz, den Banken erhalten, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken, wurde von 3,75 auf 4,0 Prozent erhöht.
Mit Zinserhöhungen versuchen die Währungshüter, die hohe Inflation in der Eurozone einzudämmen. Höhere Zinsen machen Kredite in der Regel teurer, was die Nachfrage dämpfen und der Teuerung
entgegenwirken kann.
Die Anleger reagierten zunächst gelassen auf den Zinsentscheid der EZB. Der deutsche Leitindex DAX notiert am Donnerstagnachmittag leicht im Plus bei 15.675 Punkten (Stand: 14.09.2023, 14:20 Uhr).
Mark Wall, Chefvolkswirt für Europa bei Deutsche Bank Research, erklärte: "Die EZB hat letztlich beschlossen, die Zinsen wieder zu erhöhen. Es wird eine anhaltende Pause signalisiert, aber es ist eine Pause mit wenig Überzeugung. Die EZB hat sich die Möglichkeit offen gelassen, die Zinsen bei Bedarf weiter zu erhöhen. Es gibt keine Siegesmeldung in Sachen Inflation."
Thomas Altmann, CFA bei QC Partners, kommentiert: "Die EZB hat genau das getan, was die Börsen im Vorfeld für am wahrscheinlichsten gehalten haben. Mit nun vier Prozent erreicht der Einlagensatz ein neues Rekordhoch in der Geschichte der EZB. Die heutige Zinsentscheidung kann somit als historisch bezeichnet werden."
Und weiter: "In einer ersten Reaktion haben die Anleger dennoch positiv auf die heutige Entscheidung reagiert."
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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion
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