208 Millionen US-Dollar verbrannt am Tag: Das sind die größten Kapitalvernichter

Die Insolvenz des Bürovermieters Wework ist ein herber Rückschlag sowohl für Immobilienentwickler, Banken als auch für Investoren. Der Börsengang des jungen Unternehmens ist noch nicht lange her. Erst vor zwei Jahren, im Herbst 2021, wagte Wework den Schritt. Damals hatte es große Hoffnungen geweckt: Es erhielt eine Bewertung von über acht Milliarden US-Dollar und galt damit als das am höchsten bewertete Start-up der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte. Seither ist es jedoch tief gefallen: Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei nur noch knapp 45 Millionen Euro. Das mache Wework zu einem der größten Kapitalvernichter an der Börse, schreibt das Handelsblatt und beruft sich dabei auf eine Studie des Fintechs XTB. 

Mit einem Wertverlust von durchschnittlich rund 26 Millionen US-Dollar seit dem Kurs-Top Anfang 2019 stehe der Bürovermieter auf Rang vier der größten Börsenverlierer, so XTB. Das heißt aber auch: Es geht noch deutlich schlimmer. 

So fiel Energiehändler Enron Anfang der Nullerjahre vom Top-Börsenwert bei 70 Milliarden US-Dollar auf null. Enron verlor sage und schreibe durchschnittlich etwa 208 Millionen US-Dollar pro Tag. Damit führt das Unternehmen die Liste der größten Kapitalvernichter an. An zweiter Stelle der Börsenverlierer steht die Kryptobörse FTX, das über massive Betrugsvorwürfe stolperte. Und die beschleunigten auch den Wertverfall. Die Kryptobörse verlor im Schnitt pro Tag 112 Millionen US-Dollar. 

Als drittgrößten Geldvernichter identifiziert XTB die Bank Lehman Brothers. Sie fiel vom Top-Börsenwert bei 60 Milliarden US-Dollar im Februar 2007 innerhalb von zwei Jahren täglich um knapp 78 Millionen US-Dollar. 

Gegenüber dem Finanzportal Brokertest gibt Altan Cantürk, Analyst bei XTB Deutschland, zu bedenken, "dass der Rückgang der Bewertungen größtenteils durch das Unternehmen und sein Management verursacht wird, während der Anstieg vor dem Höchststand von den Anlegern verursacht wird". Er stelle sich somit die Frage, "ob die Anleger, die den erstaunlichen Anstieg der Aktien dieser Unternehmen vorangetrieben haben, jetzt bedauern, dass sie nicht mehr Nachforschungen angestellt haben." Dies sollte laut Cantürk ein grundlegender Bestandteil jeder Anlageentscheidung sein.

Die WeWork (A) Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -24,73 % und einem Kurs von 0,836USD auf NYSE (04. November 2023, 01:04 Uhr) gehandelt.

(ner) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion

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