Schlechtestes Jahr seit 2012
Konkurrenz aus China: VW-Absatzzahlen brechen ein
VW verkauft immer weniger Autos auf seinem vormals wichtigsten Absatzmarkt. Der Glanz deutscher Premiummarken schwindet, denn: chinesische Verbraucher bevorzugen heimische EV-Alternativen.
- VW verkauft weniger Autos in China
- Chinesische Verbraucher bevorzugen heimische EV-Alternativen
- Chinesische Automarken holen auf, ausländische Marken verlieren an Beliebtheit
Der Volkswagen-Konzern hat in den zehn Monaten bis Ende Oktober weniger Autos in China verkauft als im Vorjahreszeitraum. Der Absatz auf dem für Volkswagen bislang wichtigsten Markt sank um über zwei Prozent auf rund 2.600.000 Fahrzeuge, wie die Wolfsburger am heutigen Freitagvormittag mitteilten. Der Autobauer verkauft damit mittlerweile mehr Fahrzeuge in Europa als in der Volksrepublik und steuert auf sein schlechtestes Jahr in China seit 2012 zu. Einer CNBC-Analyse zufolge setzen dem DAX-Konzern aufstrebende chinesische Elektroauto-Marken immer stärker zu.
Am größten Automarkt der Welt machen batterie- und hybridbetriebene Autos bereits mehr als ein Drittel aller verkauften Neuwagen aus. Und obwohl VW nach wie vor zu den Giganten am chinesischen Automarkt zählt, holt die heimische Konkurrenz immer schneller auf. So verkaufte etwa BYD im Vorjahr zum ersten Mal mehr als eine Million Autos und ist auf dem besten Weg, noch dieses Jahr die 2,5 Millionen-Marke zu knacken.
Ausländische Marken immer unbeliebter
Laut einer Bernstein-Umfrage von August ist BYD die erste Marke, die chinesische Verbraucher beim Kauf eines Elektrofahrzeuges in Betracht ziehen würden. An zweiter Stelle steht Tesla, gefolgt vom heimischen Konzern Nio. Tesla ist demnach auch die einzige ausländische Automarke, deren Beliebtheit bei Verbrauchern im vergangenen Jahr nicht abgenommen hat. Die größten Rückgänge verzeichneten japanische Marken wie Toyota und Nissan. Nissan ist auf dem besten Weg, sein schlechtestes Jahr auf dem Markt seit 2009 zu erleben. Toyota dürfte Schätzungen zufolge so wenige Autos verkaufen wie zuletzt 2020.
Demgegenüber hat die erst 2020 neue gegründete, im Premiumbereich angesiedelte chinesische Automarke Zeekr im Oktober mit knapp über 13.000 Autos einen monatlichen Auslieferungsrekord aufgestellt. Dass sich heimische EV-Bauer auf der Überholspur befinden, liegt nicht zuletzt an den Kennzeichenbeschränkungen in Chinas Großstädten. Diese bieten der Bevölkerung einen Anreiz für den Kauf von Elektroautos anstelle der oftmals kraftstoffbetriebenen ausländischen Fahrzeuge.
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Aggressiver Expansionskurs
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BYD & Co. werden nicht nur in ihrem Heimatland immer beliebter. Laut einer Analyse von Moody's ist China auf dem besten Weg, der weltweit größte Exporteur von Autos zu werden. Das hohe Tempo, mit dem chinesische Automarken auch in Europa ausrollen, ruft Wettbewerbshüter auf den Plan. Die EU-Kommission wirft Peking wettbewerbsverzerrende Subventionen für E-Autos vor.
(tl) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion
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