Hohe Arbeitslosigkeit
US-Rezession wird zu stärkeren Zinssenkungen als erwartet führen, sagen Ökonomen
Die Vereinigten Staaten steuern auf eine Rezession zu, sagen die Volkswirte der Deutschen Bank. Als Reaktion darauf dürfte die Federal Reserve die Leitzinsen deutlich stärker senken als bislang erwartet.
- Volkswirte der Deutschen Bank erwarten Rezession in den USA.
- Die Federal Reserve wird die Zinsen aggressiver senken.
- Arbeitslosenquote wird steigen, Inflationsdruck wird abnehmen.
Die US-Notenbank wird die Zinsen im nächsten Jahr aggressiver senken als die Märkte derzeit einpreisen, erwarten die Ökonomen der Deutschen Bank. Sie gehen davon aus, dass die weltgrößte Volkswirtschaft in der ersten Hälfte des nächsten Jahres in eine leichte Rezession abrutscht.
In ihrer am Montag veröffentlichten Prognose sagen die Ökonomen für 2024 Zinssenkungen im Volumen von 175 Basispunkten voraus. Bei einem aktuellen Leitzins von 5,25 Prozent bis 5,5 Prozent würde dies den Zinssatz bis Ende des Jahres auf 3,5 Prozent bis 3,75 Prozent senken. Laut LSEG-Daten rechnen Händler im Schnitt derzeit mit einem Zinsniveau von 4,48 Prozent zum Jahresende 2024.
Die Deutsche Bank erwartet in der ersten Hälfte des Jahres zwei Quartale negativen Wirtschaftswachstums, was zu einem "ziemlich starken Anstieg" der Arbeitslosenquote von derzeit 3,9 Prozent auf 4,6 Prozent bis Mitte des Jahres führen wird, sagte Brett Ryan, der leitende US-Ökonom der Bank, in einem Interview mit Reuters.
"Wir sehen, dass die Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte eine Schwächephase durchläuft, die ab Mitte des Jahres zu einem aggressiveren Zinssenkungsprofil führt", sagte er. Gleichzeitig erwartet die Bank, dass die wirtschaftliche Schwäche "den Inflationsdruck abschwächt", so Ryan.
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Die Volkswirte rechnen mit der ersten Zinssenkung um 50 Basispunkte auf der Fed-Sitzung im Juni 2024, gefolgt von weiteren Zinssenkungen um 125 Basispunkte im weiteren Verlauf des Jahres. Die US-Wirtschaft hat sich bisher gegen die Vorhersagen einer Rezession gewehrt, obwohl die Fed die Zinsen seit März 2022 um 525 Basispunkte angehoben hat.
Ryan schränkt ein: "Wenn sich die Dinge in Zukunft wieder festigen, würde die Fed die Zinsen weitaus weniger senken".
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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