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    Original-Research  133  0 Kommentare SBF AG (von GBC AG): Kaufen

    Für Sie zusammengefasst
    • Robuste Umsatzentwicklung trotz schwierigem Umfeld
    • Deutlicher EBITDA-Rückgang aufgrund höherer Kosten
    • AMS-Übernahme als wichtiger strategischer Schritt

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    Original-Research: SBF AG - von GBC AG

    Einstufung von GBC AG zu SBF AG

    Unternehmen: SBF AG
    ISIN: DE000A2AAE22

    Anlass der Studie: Research Note
    Empfehlung: Kaufen
    Kursziel: 9,00 EUR
    Letzte Ratingänderung:
    Analyst: Marcel Goldmann, Cosmin Filker

    1. HJ 2023: Robuste Umsatzentwicklung trotz schwierigen Umfelds; Ergebnissituation durch höhere Material- und Betriebskosten belastet; GBC-Ergebnisschätzungen und Kursziel nach Guidance-Senkung reduziert; Rating: Kaufen
     
    Geschäftsentwicklung im 1. HJ 2023
     
    Die SBF AG (SBF) hat am 24.08.2023 ihre Halbjahreszahlen für das laufende Geschäftsjahr veröffentlicht. Hiernach hat das Unternehmen trotz eines herausfordernden Umfelds (hohe Materialpreisinflation, Lieferengpässe etc.) seine erzielten Konzernumsatzerlöse in Höhe von 16,87 Mio. EUR nahezu auf dem hohen Niveau des Vorjahreszeitraum (1. HJ 2022: 17,71 Mio. EUR) halten können. Die erwirtschafteten Konzernumsatzerlöse wurden unserer Einschätzung nach hauptsächlich vom Kerngeschäftsfeld "Schienenfahrzeuge" (Segmentumsatzerlöse GBCe: ca. 10,00 Mio. EUR) getragen.  
    Bedingt durch die seit der Corona- und Lieferkettenkrise weiterhin deutlich höheren Kostenniveaus für den Materialeinkauf und einem erhöhten Personalaufwand infolge aktueller Projektanläufe und kundenbedingter Projektverschiebungen musste die Gesellschaft jedoch einen deutlichen EBITDA-Rückgang auf 0,42 Mio. EUR (1. HJ 2022: 1,96 Mio. EUR) hinnehmen. Parallel hierzu sank die EBITDA-Marge auf 2,4% (1. HJ 2021: 11,1%).  
    Auf Segmentebene war SBF insbesondere im Bahntechnikgeschäft von einer reduzierten Ertragskraft betroffen, da die gestiegenen Beschaffungskosten nur teilweise über die Folgejahre zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden können. Im Geschäftsbereich "Öffentliche und Industrielle Beleuchtung" führten die ebenfalls deutlich gestiegenen Beschaffungskosten und die anhaltende konjunkturelle Zurückhaltung der Industriekunden zu einer stagnierenden Umsatzentwicklung und damit in der Folge auch zu einer negativen Ergebnisentwicklung.
     
    In Bezug auf das Auftragsvolumen konnte SBF im Geschäftsfeld "Schienenfahrzeuge" zum Ende des ersten Halbjahres einen dynamischen Anstieg des Auftragsbestands um 48,1% auf 42,5 Mio. EUR (30.06.2022: 28,7 Mio. EUR) erzielen. Der hohe Auftragsbestand bestätigt damit das weiterhin hohe Interesse der Schienenfahrzeugindustrie an den Technologien des Unternehmens und spiegeln zugleich auch die politischen Initiativen zur Förderung des Schienenverkehrs wider.
     
    Das erste Halbjahr 2023 war auch geprägt von strategischen Maßnahmen und damit verbundenen Investitionen. So hat sich SBF mit der Integration der Nordeon Lighting Solutions und der im Sommer erfolgten Übernahme der AMS Software & Elektronik GmbH (AMS), einem Spezialisten für Elektronikfertigung, nochmals v.a. produkt- und beschaffungsseitig besser aufgestellt. Durch die geplanten Investitionen in einen Maschinen- und Anlagenpark für innovative Pulver- und Nassbeschichtung soll die Wertschöpfungstiefe weiter erhöht werden. Mit diesen vorgenommenen und angestoßenen strategischen Schritten stellt sich der SBF-Konzern breiter auf, erhöht die eigene Wertschöpfung (im Einklang mit verstärkten Local-Content-Anforderungen) und reduziert zugleich Beschaffungsrisiken.  
    Vor dem Hintergrund der unter den Erwartungen liegenden Halbjahreszahlen und der erwarteten temporären Abschwächung der Wachstumsdynamik infolge des schwierigen Marktumfelds, hat SBF seine bisherige Unternehmensguidance (Umsatz von mehr als 40,0 Mio. EUR und ein ansteigendes EBITDA auf mehr als 2,30 Mio. EUR) für das aktuelle Geschäftsjahr nach unten angepasst. Das Management stellt nun Umsatzerlöse in einer Bandbreite von 34,0 Mio. EUR und 35,0 Mio. EUR und ein EBITDA von ca. 1,0 Mio. EUR in Aussicht. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass diese angepasste Guidance noch nicht die Effekte aus der erstmaligen Konsolidierung (geplant ab dem 01.01.2024) der im Q3 übernommenen AMS beinhaltet.
     
    AMS-Übernahme im Q3 2023
     
    Am 1. August 2023 hat der SBF-Konzern bekannt gegeben, dass die Gesellschaft einen Kaufvertrag über den Erwerb der AMS Software & Elektronik GmbH abgeschlossen hat. Diese Übernahme stellt laut Unternehmensangaben einen wichtigen Baustein im Hinblick auf die Wachstumsstrategie der SBF dar und erhöht zugleich die Wertschöpfungstiefe der SBF-Gruppe.
     
    Mit der getätigten Akquisition unternimmt SBF laut eigenen Angaben einen in seiner Unternehmensgeschichte einmaligen Wachstumssprung. So würden, bezogen auf das Geschäftsjahr 2022, die jährlichen Umsatzerlöse um rund 47,0% steigen, was auch zu signifikanten Ergebnissteigerungen auf Konzernebene führen sollte.
     
    Im Rahmen dieser M&A-Transaktion erwarb SBF 100,0% der Anteile an AMS vom bisherigen Gesellschafter. Den Kaufpreis soll sich hierbei im niedrigen einstelligen Millionenbereich (GBCe: rund 2,5 Mio. EUR) bewegt haben und wurde aus einem Mix aus bestehenden liquiden Mitteln und Bankdarlehen finanziert.
     
    AMS ist ein spezialisierter Anbieter im Bereich der Elektronikfertigung und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 mit rund 100 Mitarbeitern Umsatzerlöse von ca. 16,4 Mio. EUR und ein EBITDA im hohen sechsstelligen Bereich. Laut Unternehmensangaben realisiert die Gesellschaft seit über 35 Jahren Entwicklungs- und Fertigungsvorhaben in den Bereichen Elektronik, Mechanik und Softwaretechnik und verfügt über einen robusten Kundenstamm mit jahrzehntelang gewachsenen Kundenbeziehungen. Hierbei zählen insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Lichttechnik, Haustechnik, Industrieelektronik, Medizintechnik und Kommunikationstechnik zu den wesentlichen Kundengruppen der Gesellschaft.
     
    Unserer Einschätzung nach hat AMS bisher keine Bahntechnikkunden mit ihren Produkten und Kundenlösungen beliefert. Wir gehen davon aus, dass die Gesellschaft nicht nur die SBF zukünftig mit Elektronikteilen/-systemen (Leiterplatten etc.) beliefern wird, sondern auch anderen Unternehmen aus dem Bahntechniksektor in punkto Elektronikbelieferung in den Fokus rücken werden. Darüber hinaus soll AMS mit seiner umfangreichen Software- und Elektronikkompetenz eine wichtige Rolle einnehmen bei dem Ausbau und der Weiterentwicklung der Lunux-Gesellschaft zu einem Full-Service-Anbieter.  
    Für uns stellt die AMS-Übernahme einen wichtigen strategischen Schritt dar, mit dem es dem SBF-Konzern gelingen sollte, künftig eine weitere Umsatzsäule mit Kunden außerhalb des Bahnsektors aufzubauen und gleichzeitig die Risiken auf der Beschaffungsseite wesentlich zu senken. Laut Unternehmensangaben ergänzen sich die Kundenstrukturen von SBF und AMS ideal. Neben vertrieblichen Synergien (z.B. Nutzung der SBF-Kontakte im Bahnsektor), sollten sich auch auf der Kostenseite deutliche Synergiepotenziale (z.B. Bündelung und Optimierung des Elektronikeinkaufs, Verlagerung von bisher extern vergebenen Elektronikfertigungsleistungen zu AMS) ergeben, die sukzessive im Zuge der AMS-Integration gehoben werden können.
     
    Prognosen und Bewertung
     
    Nach der Anpassung des Ausblicks für laufende Geschäftsjahr, hat der SBF-Konzern zuletzt seine Unternehmensguidance für das kommende Geschäftsjahr 2024 bekannt gegeben. Basierend hierauf rechnet SBF für 2024 mit einer deutlichen Umsatzsteigerung von rund 50,0% auf mehr als 50,0 Mio. EUR und mit einer EBITDA-Marge von über 5,0%. Diese erwartete positive Entwicklung soll hierbei von der erstmaligen Konsolidierung der im dritten Quartal übernommenen AMS Software & Elektronik GmbH und vom organischen Wachstum in allen Geschäftsbereichen getragen werden.
     
    Im Oktober 2023 hat SBF im Rahmen der m:access-Konferenz seine langfristige Unternehmensguidance bekräftigt. Hiernach rechnet der Konzern weiterhin für das Geschäftsjahr 2027 mit Umsatzerlösen von mindestens 75,0 Mio. EUR und einem EBITDA von mindestens 11,0 Mio. EUR, was einer EBITDA-Marge von ca. 14,7% gleichkommt. Auf mittelfristige Sicht erwartet die Gesellschaft eine EBITDA-Marge von mindestens 11,0%.
     
    Vor dem Hintergrund der aktualisierten Guidance für das laufende Geschäftsjahr 2023 und dem kurz- und mittelfristigen Ausblick, haben wir unsere bisherigen Umsatz- und Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr und die Folgejahre angepasst. Unsere Umsatzprognosen für das Geschäftsjahr 2024 haben wir neben den erwartetem organischen Wachstumseffekten, insbesondere aufgrund der getätigten AMS-Übernahme und dem damit verbundenen Einstieg ins Elektronik- und Sensorik-Geschäft angehoben. Andererseits wurden unsere Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr und auch die Folgejahre aufgrund der bisher unter unseren Erwartungen liegenden Ergebnisentwicklung und Profitabilität nach unten angepasst. 
     
    Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwarten wir nun Konzernumsatzerlöse in Höhe von 34,11 Mio. EUR (bisher: 42,46 Mio. EUR) und ein EBITDA von 0,79 Mio. EUR (bisher: 2,86 Mio. EUR). Für das Folgejahr rechnen wir mit Umsatzerlösen in Höhe von 53,92 Mio. EUR (bisher: 50,71 Mio. EUR) und einem EBITDA von 2,86 Mio. EUR (bisher: 5,89 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2025 sollten Konzernumsatzerlöse von 57,45 Mio. EUR (bisher: 58,86 Mio. EUR) und ein EBITDA von 4,74 Mio. EUR (bisher: 8,67 Mio. EUR) erzielt werden können.
     
    Insgesamt sehen wir damit den SBF-Konzern gut aufgestellt, um ab dem Geschäftsjahr 2024 wieder auf den Wachstumskurs zurückzukehren. Durch die von uns erwartete Optimierung des Geschäftsmodells der SBF-Gruppe (v.a. Verbesserung der allgemeinen Kostenstrukturen- und Kapazitätsauslastungen) und die verstärkte Nutzung von Synergien innerhalb des Konzerns, sollte es zukünftig gelingen, die Profitabilität und Ertragslage wieder deutlich zu steigern. Auch die erfolge AMS-Übernahme eröffnet weitere umfangreiche Synergiepotenziale, v.a. im Bereich der Beschaffung und Fertigung von Elektronikprodukten und sollte für zusätzliche Wachstums- und Ertragsimpulse sorgen.
     
    Basierend auf unseren angepassten Umsatz- und Ergebnisprognosen, senken wir unser bisheriges Kursziel auf 9,00 EUR (zuvor: 11,10 EUR) je Aktie. In Anbetracht des aktuellen Kursniveaus vergeben wir weiterhin das Rating "Kaufen" und sehen ein deutliches Kurspotenzial in der SBF-Aktie.  

    Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
    http://www.more-ir.de/d/28533.pdf

    Kontakt für Rückfragen
    GBC AG
    Halderstraße 27
    86150 Augsburg
    0821 / 241133 0
    research@gbc-ag.de
    ++++++++++++++++
    Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung +++++++++++++++
    Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 13.12.2023 (8:57 Uhr) Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie: 13.12.2023 (10:00 Uhr)

    übermittelt durch die EQS Group AG.

    Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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    Die SBF Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,41 % und einem Kurs von 4,20EUR auf Tradegate (12. Dezember 2023, 22:26 Uhr) gehandelt.


    Rating: Kaufen
    Analyst: GBC
    Kursziel: 9,00 Euro


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