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     361  0 Kommentare Anleger bejubeln die Fed und ignorieren die EZB

    Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Märkte überrascht: Entgegen der mehrheitlichen Erwartung, dass sich die Währungshüter gegen die stark gestiegenen Spekulationen auf Leitzinssenkungen stemmen würden, ...

    Für Sie zusammengefasst
    • Fed überrascht mit teilweiser Bestätigung von Leitzinssenkungen für 2024 und 2025.
    • Anleger bejubeln Fed und ignorieren EZB.
    • Dow Jones erreicht neues Rekordhoch, Börsen preisen bis zu 5 Zinssenkungen für 2022 ein.

    Anleger bejubeln die Fed und ignorieren die EZB
    von Sven Weisenhaus

    Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Märkte überrascht: Entgegen der mehrheitlichen Erwartung, dass sich die Währungshüter gegen die stark gestiegenen Spekulationen auf Leitzinssenkungen stemmen würden, haben sie diese stattdessen teilweise bestätigt. Sowohl für 2024 als auch für 2025 wurde eine Zinssenkung mehr in Aussicht gestellt als bisher. Darauf weisen unter anderem auch die sogenannten dotplots hin:


    (Quelle: federalreserve.gov)

    Eine weitere Leitzinsanhebung, die vorgestern nicht beschlossen wurde, scheint hingegen nun auch endgültig vom Tisch. Denn laut Fed-Chef Jerome Powell ist diese aus Sicht der Notenbank wahrscheinlich nicht mehr angebracht, auch wenn er sich natürlich ein Hintertürchen offenhielt, indem er diese nicht vollkommen ausschloss.

    Dow Jones markiert ein neues Rekordhoch

    Das war ein Geschenk für die Bullen am Aktienmarkt, die sofort wieder Käufe tätigten. Der Dow Jones erreichte dadurch sogar ein neues Rekordhoch.

    Allerdings sind die Währungshüter immer noch etwas zurückhaltender als die Börsen. Denn Letztere haben inzwischen bis zu 5 Zinssenkungen im kommenden Jahr eingepreist. Für einen ersten Schritt bereits im März liegt die Wahrscheinlichkeit laut dem Fed-Watch-Tool der CME aktuell bei fast 70 %.


    (Quelle: cmegroup.com)

    Vorgestern waren es direkt nach dem Fed-Zinsentscheid sogar zwischenzeitlich über 70 %. Zum Vergleich: Mittwoch vergangener Woche lagen die Erwartungen bei etwas mehr als 50 %.

    Die FOMC-Mitglieder der US-Notenbank planen dagegen aktuell nur mit 3 Zinsschritten bzw. einer Reduzierung um insgesamt 0,75 Prozentpunkte (siehe „dotplots“), nachdem zuvor 2 Zinssenkungen bzw. 0,50 Prozentpunkte für 2024 anvisiert worden waren. Powell räumte auch ein, dass Zinssenkungen dieses Mal diskutiert wurden, während sie in den Sitzungen davor noch kein Thema waren.

    Auf den Grund für Zinssenkungen kommt es an

    Angesichts der starken Kursgewinne an den Aktienmärkten muss man sich aber immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Zinssenkungen nicht in jedem Fall positiv sind. Vielmehr ist der Grund dafür entscheidend. Sollen die Zinsen nur auf ein neutrales Niveau gebracht werden, weil die Inflation das Ziel der Notenbank von 2 % erreicht hat und die Wirtschaft daher nicht mehr gebremst werden muss, dann ist das positiv. Müssen die Leitzinsen aber schnell und weit nach unten gebracht werden, weil die Wirtschaft plötzlich in eine Rezession rutscht und ihr daher geldpolitisch unter die Arme gegriffen werden muss, dann ist das negativ. Man muss also die Wirtschaftsdaten im Auge behalten, um abschätzen zu können, wie stark sich die Wirtschaft abkühlt.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus

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