Zinswende voraus: Hier lauern jetzt hohe (Dividenden-) Renditen! - Seite 2
Sinkende Zinsen machen alles billiger, was auf Kredit gekauft wird. Ob es Maschinen sind, Autos, Immobilien oder Kunst. Überall haben die erhöhten Zinsen für einen Nachfrageabschwung gesorgt und nun könnte sich der Effekt wieder umdrehen.
Gleichzeitig bedeuten niedrige Zinsen auch, dass mehr Geld zur freien Verfügung steht. Die Flut billigsten Notenbankgeldes war es, die die längste Hausse aller Zeiten von 2009 bis 2021 befeuert hatte. Und bereits zuvor seit Mitte der 1990er Jahre hatte vor allem die FED die Geldschleusen geöffnet und ein Großteil dieses Geldes war in den Aktien-Markt geflossen. Man sprach deshalb von „Assetprice-Inflation“, obwohl die Geldentwertung sich ansonsten in Grenzen hielt. Das ist bekanntlich seit 2021 anders. Und die Notenbanken werden ihre seit der Corona-Bekämpfung massiv ausgeweiteten Bilanzen nicht wieder aufblähen wollen. Ihr „Quantitative Tapering“ dürfte fortgesetzt werden; die Notenbanken hatten Unternehmens- und Staatsanleihen gekauft und so Geld ins System gepumpt. Seit einiger Zeit tun sie das nicht mehr und ersetzen auch nicht mehr auslaufende Anleihen, so dass ihre Bilanzen schrumpfen.
Das entzieht dem System insgesamt Geld – eigentlich. Aber in den USA gibt es mit Joe Biden einen Präsidenten, der das ad absurdum führt, indem er die Staatsverschuldung im Rekordtempo in die Höhe fährt und Billionen (!) US-Dollar für seine vielen Ausgabenprogramme in die Welt bläst. Auch das ist einer der Gründe, weshalb es zwischen Republikanern und Demokraten seit Wochen keine Annäherung im Streit um Haushalt und Schuldenbremse gibt. Ausgang völlig offen...
Lesen Sie auch
Dividenden sind seit jeher Teil der Lösung, wenn es um Erhaltung des Geldwertes geht. Bei einer perspektivischen Inflation zwischen 3 und 4% in 2024 muss man mindestens eine entsprechende Rendite erzielen, um am Ende nicht weniger vermögend zu sein. Unternehmen mit Dividendenrenditen von 4% und mehr, die zusätzlich noch die Aussicht auf Kurssteigerungen bieten, sind daher durchaus gefragt. Und eine Reihe von ihnen sind in den letzten Tagen bereits angesprungen, während die bisher in diesem Jahr so dominierenden großen Technologie-Werte Federn lassen mussten. Nebenwerte wiesen Anfang Dezember die größte Underperformance ggü. den Wachstums-Werten seit 22 Jahren auf. Uff. Nicht wenige sind daher der Meinung, diese Entwicklung werde sich in 2024 nicht fortsetzen, sondern die „Underdogs“ zur Aufholjagd blasen.