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    ROUNDUP  245  13 Kommentare Ampel-Regierung bricht Rüstungsexport-Rekord

    Für Sie zusammengefasst
    • Bundesregierung genehmigt Rüstungsexporte in Rekordhöhe von 11,71 Mrd. Euro
    • Mehr als ein Drittel der Exporte geht an die Ukraine für den Abwehrkampf gegen Russland
    • Knapp 90% der Exporte gehen an Nato-Staaten und Verbündete, Israel erhält zehnmal so viele Waffen wie im Vorjahr

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat in diesem Jahr Rüstungsexporte für mindestens 11,71 Milliarden Euro genehmigt und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Der bisherige Höchststand von 9,35 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021 wurde bereits Mitte Dezember um 25 Prozent übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg sogar 40 Prozent. Mehr als ein Drittel der genehmigten Ausfuhren ging mit 4,15 Milliarden Euro an die Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

    Knapp 90 Prozent für Nato-Staaten und andere Verbündete

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    Die Zahlen betreffen den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 12. Dezember 2023, in dem die Ampel die Ausfuhr von Kriegswaffen im Wert von 6,15 Milliarden Euro und von sonstigen Rüstungsgütern für 5,57 Milliarden Euro genehmigte. Knapp 90 Prozent entfallen auf Staaten der EU und der Nato, die Ukraine sowie auf Staaten, die bei der Rüstungsexportkontrolle genauso oder ähnlich wie Nato-Staaten behandelt werden - zum Beispiel Japan, Australien oder Südkorea.

    Für sonstige sogenannte Drittländer wie zum Beispiel Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Saudi-Arabien gab die Bundesregierung Waffen und sonstige Rüstungsgüter für 1,76 Milliarden Euro aus deutscher Produktion frei.

    Zeitenwende auch in der Rüstungsexportpolitik

    Die Ampel-Regierung hatte sich in ihren Koalitionsverhandlungen auf Drängen von SPD und Grünen eigentlich vorgenommen, die Rüstungsexporte einzudämmen und dafür ein Kontrollgesetz auf den Weg zu bringen. Dann kam mit dem Ukraine-Krieg die Kehrtwende in der Rüstungspolitik. Das selbst auferlegte Verbot von Waffenlieferungen in einen laufenden Krieg wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in seiner "Zeitenwende"-Rede am 27. Februar 2022 einkassiert - ein Tabubruch.

    Im ersten Kriegsjahr wurden Waffenlieferungen für 2,24 Milliarden Euro für die Ukraine genehmigt, darunter Flugabwehrsysteme und schwere Artillerie. In diesem Jahr kamen unter anderem Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 hinzu, die die Bundesregierung nach langem Zögern bereitstellte. Die Exporterlaubnisse für die Ukraine stiegen auf 4,15 Milliarden Euro.

    Auch ohne Ukraine Exporte für mehr als sieben Milliarden Euro

    Der hohe Gesamtwert ist aber nicht alleine darauf zurückzuführen. Auch ohne die Ukraine genehmigte die Bundesregierung Exporte im Wert von weit mehr als sieben Milliarden Euro. Zum Vergleich: In den 16 Regierungsjahren von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde die Sieben-Milliarden-Marke nur drei Mal überschritten.

    In der Rangliste der wichtigsten Empfängerländer folgen hinter der Ukraine mit Norwegen (1,20 Milliarden Euro), Ungarn (1,03 Milliarden Euro), Großbritannien (654,9 Millionen Euro), USA (545,4 Millionen Euro) und Polen (327,9 Millionen Euro) fünf Nato-Staaten.

    Rüstungsexporte nach Israel verzehnfacht

    Auf Platz sieben steht Israel mit Lieferungen für 323,2 Millionen Euro - etwa zehn Mal so viel wie im gesamten Jahr 2022 mit 32 Millionen Euro. Der Großteil der mehr als 200 Einzelgenehmigungen für Israel wurde früheren Angaben des Ministeriums zufolge nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober erteilt. Es geht dabei insbesondere um Komponenten für die Luftabwehr und Kommunikationsausrüstung.

    Unter den Top Ten ist neben Israel mit Südkorea (256,4 Millionen Euro) nur ein Land, das nicht der Nato angehört. In deutlich kleinerem Umfang wurden auch in diesem Jahr wieder Rüstungslieferungen in Staaten aus dem arabischen Raum erlaubt, darunter die Vereinigten Arabische Emirate (78,2 Millionen Euro bis zum 30. November), Ägypten (40,3 Millionen), Katar (15,1 Millionen) und Saudi-Arabien (13,3 Millionen). Das geht aus einer weiteren Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage Dagdelens hervor. Exporte an diese Länder sind vor allem wegen der Menschenrechtslage dort und der Verwicklung in regionale Konflikte umstritten.

    Dagdelen fordert bessere Bildung statt Waffenexporte

    Die Außenpolitikerin Dagdelen kritisierte den Rüstungsexport-Rekord scharf. "Statt im Akkordbetrieb Rüstungsexporte in Kriegs- und Spannungsgebiete weltweit zu genehmigen und den sinnlosen Abnutzungskrieg in der Ukraine mit immer neuen Waffengeschenken zu befeuern, die von der Bevölkerung hier teuer bezahlt werden müssen, sollte die Ampel endlich anfangen, die notwendigen Investitionen in Infrastruktur und Bildung in Deutschland auf den Weg zu bringen", sagte sie./mfi/DP/stk




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    ROUNDUP Ampel-Regierung bricht Rüstungsexport-Rekord Die Bundesregierung hat in diesem Jahr Rüstungsexporte für mindestens 11,71 Milliarden Euro genehmigt und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Der bisherige Höchststand von 9,35 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021 wurde bereits Mitte Dezember um 25 …

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    Kommentare

    Avatar
    01.03.24 09:28:31
    Die Welt dreht sich schneller und einfacher ohne Bürokraten. Es reicht schon wenn erst ewig alles zigmal im Bundestag durchdebatiert werden muß.
    Avatar
    29.02.24 19:44:45
    Die nicht einsatzbereiten warten vermutlich noch auf Ersatzteile, die im Jahr 2020 genehmigt wurden, jedoch noch nicht von allen beteiligten Fachabteilungen unterschrieben wurden.
    Avatar
    29.02.24 19:36:17
    Zitat von Sukothai: Warum? 19 reichen doch ..... um das Regierungsviertel zu beschützen. Atomkraftwerke haben wir keine mehr die beschützt werden müssen. Also, wozu dann mehr kaufen als notwendig?

    Und von den 19 Stück ist die Hälfte nicht einsatzbereit und die andere Hälfte beschützt die Grenze im Baltikum.
    Avatar
    29.02.24 13:35:01
    Warum? 19 reichen doch ..... um das Regierungsviertel zu beschützen. Atomkraftwerke haben wir keine mehr die beschützt werden müssen. Also, wozu dann mehr kaufen als notwendig?
    Avatar
    29.02.24 11:43:40
    Wow, 19 Flakpanzer, die die 2010 entstandene Lücke, der Gepardpanzer füllen sollen. Welcher Sesselfurzer im Verteidigungsministerium hat denn das zu verantworten??
    Falls Liechtenstein uns aus irgendwelchen Gründen angreifen sollte, täten 19 Flakpanzer knapp reichen.
    Bei Putins Expansionsdrang habe ich da berechtigterweise meine Zweifel.
    190 Flakpanzer wären da schon arg wenig.....
    Und nicht vergessen auch Munition mitbestellen......für 19 Flakpanzer 😂😂😂

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