KI-Plattform Ernie
Baidu-Aktie crasht zweistellig: Angst vor Vergeltungsmaßnahmen aus Washington
Die Baidu-Aktie ist am Montag in Hongkong um bis zu zwölf Prozent gefallen. Zuvor hatte ein Artikel in der South China Morning Post Baidus KI-Plattform Ernie mit wichtiger militärischer Forschung in Verbindung gebracht.
- Baidu-Aktie fällt um bis zu 12% in Hongkong nach Bericht über militärische Verbindung von KI-Plattform Ernie.
- Baidu dementiert Verbindung zum Institut, aber Befürchtungen vor US-Sanktionen gegen chinesische Unternehmen.
- Nutzer in Hongkong und Taiwan erhalten Fehlermeldung beim Zugriff auf Forschungspapier.
Der Artikel der South China Morning Post (SCMP) hatte über einen Test des KI-Systems Ernie an einer Universität berichtete, die im Verdacht steht, mit dem chinesischen Militär zusammenzuarbeiten. Insbesondere geht es um die Zusammenarbeit mit der Strategischen Unterstützungstruppe der Volksbefreiungsarmee (PLA), die für die Cybersicherheit in China verantwortlich ist.
Die Baidu-Aktie verliert daraufhin in Hongkong um bis zu zwölf Prozent – der stärkste Rückgang seit über einem Jahr. Den Handel beendeten die Titel schließlich mit einem Minus von sieben Prozent.
Baidu dementierte am Montag jegliche Verbindung oder Partnerschaft mit dem Institut. Der Bericht über die Zusammenarbeit mit der PLA hat jedoch Befürchtungen geweckt, dass Washington Sanktionen gegen chinesische Unternehmen in Erwägung ziehen könnte, um eine solche Zusammenarbeit zu unterbinden und seinen geopolitischen Rivalen in Schach zu halten.
Wie Bloomberg berichtet, erhielten Nutzer in Hongkong und Taiwan eine "404"-Fehlermeldung, als sie versuchten, auf einen Online-Link zum Forschungspapier des Instituts zuzugreifen, obwohl es vom chinesischen Festland aus weiterhin zugänglich war. Die Zeitung selbst aktualisierte ihren Artikel, um den Hinweis auf eine "physische Verbindung" zwischen Ernie und der PLA-Niederlassung zu entfernen, ohne dies zu erklären.
"Die Menschen sind besorgt über Sanktionen gegen Baidu, offensichtlich nach dem Nachrichtenbericht über die militärischen Beziehungen. Sie befürchten, dass die US-Regierung Maßnahmen gegen Baidu ankündigen könnte", zitiert Bloomberg Steven Leung, Executive Director bei UOB Kay Hian Hong Kong. Und weiter: "Die allgemeine Stimmung gegenüber China ist schwach und die Beziehungen zwischen den USA und China sind immer noch intensiv, so dass die Anleger zuerst verkaufen, egal ob die Nachricht wahr ist oder nicht."
Die Baidu Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -5,22 % und einem Kurs von 94,40USD auf Tradegate (15. Januar 2024, 10:21 Uhr) gehandelt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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