Upgrade
Nach E-Auto-Rausschmiss gibt Morgan Stanley grünes Licht für diese Aktie!
Mit deutlichen Zugewinnen dürften heute die Papiere des Autovermieters Hertz Global handeln. Morgan Stanley hat der Aktie nach einer folgenschweren Entscheidung ein Upgrade verpasst.
- Hertz Global plant den Austausch von 20.000 E-Fahrzeugen gegen Verbrenner.
- Morgan Stanley hat die Aktie von Hertz Global auf "Overweight" hochgestuft.
- Die Aktie reagierte vorbörslich mit deutlichen Gewinnen.
Schlagzeilen auch in börsenfernen Medien
Für Schlagzeilen nicht nur am Markt, sondern auch darüber hinaus sorgte vor einer Woche der US-amerikanische Autovermieter Hertz Global. Die Meldung, dass das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren 20.000 seiner E-Fahrzeuge gegen Verbrenner austauschen will, schaffte es auch in die Nachrichten sonst eher börsenferner Portale.
Die drastische Entscheidung, immerhin geht es um ein Drittel der weltweiten Fahrzeugflotte, hat einen handfesten Grund: E-Automobile haben sich beim Unterhalt, vor allem aber bei Reparaturen, wie sie bei Leihfahrzeugen deutlich häufiger vorkommen, als bei privat betriebenen PKWs, als wesentlich teurer entpuppt als Verbrennerfahrzeuge.
Margenverbesserung überzeugt Morgan Stanley
Vom Austausch erhofft sich Hertz daher künftig ein wieder deutlich besseres und vor allem margenstärkeres Betriebsergebnis. Der rund 250 Millionen US-Dollar teure Fahrzeugtausch soll sich laut des Managements bis 2025 amortisiert haben.
Die Aussicht auf eine Margenbesserung kommt bei den Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley, am Dienstag nicht unbedingt durch ein starkes Quartalsergebnis aufgefallen, gut an. Adam Jones hat dem Papier ein Upgrade von "Equal-weight" auf "Overweight" verpasst, das Kursziel wurde mit 15 US-Dollar gewählt, was einem Potenzial von fast 80 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von gestern Abend entspricht.
Bei insgesamt acht Ratings kommt Hertz Global nun auf viermal "Kaufen" und viermal "Halten". Zum Verkauf empfiehlt die Aktie aktuell kein Wall-Street-Analyst. Das Konsensziel liegt mit 13,33 US-Dollar deutlich unter dem von Morgan Stanley in Aussicht gestellten.
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Aktie vorbörslich gefragt
Die Aktie reagierte in der Vorbörse mit deutlichen Gewinnen und konnte in der Spitze acht Prozent zulegen. Damit ist Hertz Global auf Erholungskurs, denn die Meldung über den teuren Teilaustausch der Fahrzeugflotte kam bislang überhaupt nicht gut an.
Die Chance, dass Hertz die vorbörslichen Gewinne nicht nur verteidigen, sondern sogar ausweiten kann, stehen angesichts einer Short-Quote von 16,6 Prozent gut. Mit einem für dieses Jahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter sieben ist die Aktie außerdem günstig bewertet.
Fazit: Nur für Trader mit straffem Risikomanagement geeignet
Zu einem No-Brainer macht sie das allerdings angesichts der hohen Verschuldung des Unternehmens nicht. Erst recht nicht, nachdem die Renditen für US-Anleihen zuletzt wieder zugelegt haben und der Markt seine Haltung zu den in diesem Jahr möglichen Zinssenkungen überdenkt.
Beides ist für Hertz Global mit höheren Refinanzierungskosten verbunden, die für die Margen wiederum Gegenwind bedeuten würden.
Wer sich hier engagieren möchte, sollte das vor allem als Trader tun und zur Unterseite mit engen Stopp-Limits arbeiten. Für langfristige Investments gibt es zahllos bessere Alternativen.
Die Hertz Global Holdings Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +8,84 % und einem Kurs von 8,356USD auf Tradegate (18. Januar 2024, 13:37 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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